Über den Tellerrand

Saarlouis. Saarlouis soll sich um den Titel "Fairtrade-Stadt" bewerben. Das hat der Stadtrat auf Antrag der Grünen beschlossen. Das Wort meint: Die Organisation unterstützt Produzenten "in den Entwicklungsländern, um ihnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen

Saarlouis. Saarlouis soll sich um den Titel "Fairtrade-Stadt" bewerben. Das hat der Stadtrat auf Antrag der Grünen beschlossen. Das Wort meint: Die Organisation unterstützt Produzenten "in den Entwicklungsländern, um ihnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen. Durch gerechtere Handelsbeziehungen sollen die Lebensbedingungen der Menschen in den Ländern des Südens verbessert, die Binnenwirtschaft gestärkt und langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen abgebaut werden." Bei uns macht sich das an Produkten im Einzelhandel bemerkbar, die "gerecht" gehandelt werden. Dazu vergibt die Organisation "Fair Trade" Kennzeichen, die die ethische Komponente erkennbar der Angebote von derzeit rund 150 Firmen werden lassen sollen. Fair Trade-Stadt meint: Eine Stadtverwaltung verwendet solche Produkte, etwa Kaffee, Tee, Bananen, Zucker. Außerdem regt die Stadt systematisch Handel und Gastronomie dazu an, ebenfalls solche Produkte anzubieten. Dazu kommt Bildungsarbeit, und alles muss dokumentiert werden. Gerechter Handel soll also systematisch gestärkt werden.Bei Städten wie Saarlouis werden zur Bewerbung um den Titel mindestens acht Geschäfte und vier Gastronomiebetriebe verlangt. Solche Geschäfte gibt's ja schon.Prominente Unterstützung Saarbrücken ist als erster deutscher Stadt der Titel "Fair Trade-Stadt" verliehen worden. Prominente wie Bundespräsident Horst Köhler und die luxemburgische Köchin Lea Linster unterstützen die Kampagne. Meinung

Vertrauenist alles

Von SZ-RedakteurJohannes Werres Es darf als sicher gelten, dass noch viel mehr Kunden als schon jetzt ihr Geld so ausgeben möchten, dass möglichst nicht Schinder und Ausbeuter in der so genannten Dritten Welt den Profit einstecken. Sicher ist, dass die Welt fairen Handel braucht, um sich in Frieden und stabil zu entwickeln. In die Kaufentscheidung fließen also auch ethische Überlegungen ein, ähnlich wie bei Öko-Produkten. Wenn sich der Kunde wirklich auf die ethischen Informationen von "Fair Trade" verlassen kann, dann wächst die Gegenbewegung zum verheerenden "Hauptsache billig" im Lebensmittelhandel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort