Heute um 19 Uhr starten die dreitägigen Jubiläumsfeierlichkeiten des Turnvereins Naßweiler mit einem Kommers im Dorfgemeinschaftshaus. Ein Blick in die Chronik zeigt, dass die Vereinsgründung vor 100 Jahren keine ganz leichte Geburt war.

Am 13. Juli 1913 wurde Jakob Schnur zum ersten Vorsitzenden berufen. Aus formalen Gründen musste die Gründungsversammlung wiederholt werden. Im zweiten Anlauf wurde Wilhelm Mitius an die Spitze des Vereins gewählt.

Junge Männer aus entfernten Ortschaften hatten sich damals in Naßweiler niedergelassen, um in den aufstrebenden Kohlegruben von Merlebach und Petite-Rosselle zu arbeiten. Ihr sportlicher Elan war die Triebfeder zur Vereinsgründung.

Obwohl fast alle Mitglieder Soldaten waren, ging der Turnbetrieb im Ersten Weltkrieg weiter. 1922 zählte der Club 45 Mitglieder. Von jedem Turnfest kamen Naßweiler Sportler siegreich mit einem Eichenkranz nach Hause.

Während des Zweiten Weltkrieges ruhten die sportlichen Aktivitäten. Turnvereine waren verboten, die Naßweiler Übungsstätten zerstört. Die letzten Barmittel wurden dazu verwendet, den Mitgliedern, die Soldaten waren, so genannte Liebespakete zu schicken. 1958 erfolgte ein Neustart, geturnt wurde jetzt im Dorfgemeinschaftshaus. 1966 trat der Verein dem Saarländischen Leichtathletikbund bei.

Mit der Einweihung des Sportplatzes und der Fertigstellung der Leichtathletikanlage im Jahr 1968 begann eine steile Aufwärtsentwicklung der Leichtathletikabteilung. Viele Naßweiler Athleten konnten sich in die saarländischen Bestenlisten eintragen. Heute werden nur noch Laufbahn und Sprunggrube genutzt.

"Wir haben zurzeit etwa 100 Mitglieder", berichtet die Vorsitzende Edda Schmitt. Sie leitet nicht nur den Verein, sondern auch das Kinderturnen. Insgesamt sechs Trainer sind im Einsatz. Neben dem Kinderturnen gehören Zumba, Leichtathletik für Jugendliche, Kreistanz, Ballett-Fitness, Radfahren und Tischtennis zum Programm. Neuestes Angebot ist Zumbatomic, ein Zumba-Kurs speziell für Kinder.

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