TV Holz vor ungewisser Zukunft

Holz. Zum dritten Male hintereinander hat der TV Holz in der Volleyball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar der Frauen den dritten Platz belegt. Vier Punkte hinter dem Regionalliga-Relegationsplatz zwei. Trotzdem redet niemand von Stagnation

 Lena Zewe und Michelle Grandinetti (von links) werden den TV Holz eventuell studienbedingt verlassen. Foto: dia-saar

Lena Zewe und Michelle Grandinetti (von links) werden den TV Holz eventuell studienbedingt verlassen. Foto: dia-saar

Holz. Zum dritten Male hintereinander hat der TV Holz in der Volleyball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar der Frauen den dritten Platz belegt. Vier Punkte hinter dem Regionalliga-Relegationsplatz zwei. Trotzdem redet niemand von Stagnation.

Enttäuschungen in Rückrunde

"Mehr als den dritten Platz kann der TV Holz nicht erreichen, man muss damit zufrieden sein", sagt Trainer Bernd Zewe. Will heißen: Mit seinem zur Verfügung stehenden Etat und dem alljährliche Kampf um Sponsoren darf der TV Holz (noch) nicht an einen Regionalliga-Aufstieg denken.Erst recht nicht, wenn Schlüsselspielerinnen ausfallen. Wie Zewes Tochter Lena. Die Zuspielerin fehlte nach einer Operation in sechs der letzten sieben Spiele. Drei davon verlor der TV Holz. Auch der beruflich bedingte Ausfall der Mittelblockerin Maria Staudte wog schwer. "Gerade der Angriff und der Block waren in dieser Saison unsere Schwachstellen", sagt Zewe. Nicht zuletzt, weil Luba Kudlikova nach ihrem Fußbruch im Oktober 2009 nicht mehr zurück gekommen ist. "Ihr Ausfall hat uns hart getroffen. Sie war Führungsspielerin und hat die Big Points gemacht", sagt Zewe über die 105-fache Nationalspielerin der ehemaligen CSSR.

Eine große Enttäuschung gab es für den Trainer: "Die Vorbereitung im letzten Sommer war sehr gut, die Spielerinnen alle fit. Aber gegen Ende der Saison bauten einige körperlich ab, weil ihr Trainingsbesuch auf Grund beruflicher oder privater Termine stark rückläufig war. Das ist jedes Jahr das Gleiche." Und es schlug sich in den Spielen nieder, als der TV Holz in der Rückrunde (10:8 Punkte) nicht mehr an die starken Leistungen der Vorrunde anknüpfen (12:6 Punkte) konnte. Welche Spielerinnen stark abbauten, will Zewe nicht sagen. Dafür lobte er andere - wie die 17-jährige Sina Born, die den Sprung von der Ersatzbank des Verbandsligisten Klarenthal in die Stammformation des Oberligisten Holz schaffte. Oder Silvia Müller vom TV Klarenthal, die im "hohen Alter" von 29 Jahren ebenfalls Stammspielerin in der Oberliga wurde. Und die Eigengewächse Anja Steil (16) sowie Saskia Zimmer (18), die beide ein Mehrfachspielrecht hatten und vorrangig in der Landesliga eingesetzt wurden. "Dieses Mehrfachspielrecht ist ihnen sehr zu Gute gekommen, denn so konnten sie auch in der Oberliga Erfahrung sammeln und sich weiter entwickeln", sagt Zewe.

Pokal-Relegation am Sonntag

Wie es in Holz weitergehen wird, vermag Zewe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen. Die Gerüchteküche kocht allerdings. So heißt es, die beiden Top-Spielerinnen Lena Zewe und Michelle Grandinetti werden studienbedingt zum Oberligisten ASV Landau wechseln. Dazu sagt Bernd Zewe: "Da ist noch nichts entschieden." Auch von den übrigen Spielerinnen sei keine auf ihn zu gekommen, um einen Vereinswechsel anzuzeigen. Ebenso wenig stehe fest, welche Neuverpflichtungen es geben wird. Zewe verrät nur: "Wir haben jetzt ein Probetraining gemacht, da waren zwei Spielerinnen dabei, die würde ich sofort verpflichten."Von der Personalsituation macht Bernd Zewe sein weiteres Engagement als Trainer abhängig, denn er will mit einem starken Team in die vierte Oberligasaison gehen. Das heißt: Zewe erwartet, dass alle bleiben, ein paar starke Neue kommen und dass der Trainingsbesuch über die Saison hinweg konstant hoch bleibt. "Ich erwarte, dass alle regelmäßig trainieren. Wenn ich meine Trainingspläne mache und dann im Training vor fünf, sechs Spielerinnen stehe, dann ist das eine Sache, die ich so nicht mehr brauche. Das habe ich auch der Mannschaft gesagt", betont Zewe.

Übrigens: Noch ist die Saison für den TV Holz nicht zu Ende. Am Sonntag um 19 Uhr muss er zu einem Saarlandpokal-Relegationsspiel beim SSC Freisen antreten. Der Sieger qualifiziert sich für die Endrunde des Saarlandpokals im Spätsommer. dg

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