Turnhalle? Nein, danke

Sulzbach. Das Verwirrspiel um die "Ertüchtigung der Mellinschule" mit Verbesserung der Nachmittagsbetreuung, Energie-Sparmaßnahmen und Neubau einer Turnhalle geht in die nächste Runde. Jetzt muss sich der neue Sulzbacher Stadtrat mit dem Thema beschäftigen. Auch die Turnhalle kann vorläufig nicht gebaut werden. 1,2 Millionen Euro soll sie kosten

Sulzbach. Das Verwirrspiel um die "Ertüchtigung der Mellinschule" mit Verbesserung der Nachmittagsbetreuung, Energie-Sparmaßnahmen und Neubau einer Turnhalle geht in die nächste Runde. Jetzt muss sich der neue Sulzbacher Stadtrat mit dem Thema beschäftigen. Auch die Turnhalle kann vorläufig nicht gebaut werden. 1,2 Millionen Euro soll sie kosten. 790 000 Euro gibt es als Zuschuss vom Innenministerium. Die Förderzusage liegt vor.

Gerne hätten Bürgermeister Hans-Werner Zimmer und Bauamtsleiter Steffen Banuat deshalb noch in der letzten Stadtratsitzung in dieser Legislaturperiode am Donnerstag vom Rat den Auftrag erhalten, die Ausschreibung für den Neubau auf den Weg zu bringen. Doch die Mehrheit von SPD, Freien Wählern und FDP vertagte die Entscheidung. Die CDU plädierte dafür, die Ausschreibung schnellstmöglich zu machen. CDU-Chef Michael Adam: "Dann kann auch bald mit dem Bau begonnen werden." Er erinnerte daran, dass es vor den Kommunalwahlen noch einstimmige Entscheidungen des Rates in dieser Sache gegeben habe.

Für die SPD erklärte Rainer Latz: Es gebe Argumente für, aber auch gegen die Halle. Da aber die Finanzierung nicht geklärt sei, sollte man erst die Haushaltsberatungen abwarten. Latz: "Danach können wir wieder diskutieren". So sah es auch Freie-Wähler-Chef Bernd Schlachter: "Wir sehen uns zum jetzigen Zeitpunkt außerstande, zuzustimmen." Vieles sei immer noch ungeklärt, beispielsweise die Folgekosten für die neue Halle, sagte Wolfram Brokate (FDP). Nach Angaben von Hans-Werner Zimmer ist die Finanzierung der Halle geklärt. So habe die Kommunalaufsicht zugesichert, dass eine Kreditaufnahme der Stadt in Höhe von 400 000 Euro zur Finanzierung des Eigenanteils genehmigt werde.

Dagmar Mathieu, die Schulelternsprecherin der Mellinschule, meinte in der Sitzung: "Die Situation ist für die Eltern total unbefriedigend. Seit fast zwei Jahren wird nur diskutiert, aber es passiert nichts."

Für die Leiterin der Schule, Birgit Amann, ist es völlig unverständlich, dass bei dieser hohen Förderung überhaupt noch über den Bau der Turnhalle diskutiert wird. Auf Anfrage der SZ erklärte sie am Freitag: "Das ist eine einmalige Chance für eine Turnhalle." Die Aussage, dass die Mellinschule auf drei Hallen für den Sportunterricht zurückgreifen könne, stimme nicht. Man könne lediglich die Halle im Sportzentrum nutzen, meist aber nur ein Drittel: "Machen Sie auf dem engen Raum mal Unterricht mit 28 Kindern."

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