Turnerdenkmal wird Schmuckstück

Lebach · Nach einem SZ-Bericht vom 5. November 2011 über den erbärmlichen Zustand des Turnerdenkmals in Lebach und den Diebstahl der Namenstafeln, beschloss der Bürgermeister eine Sanierung des Bauwerks. Bauhof-Mitarbeiter sind nun an der Arbeit.

 Toni Bartz und Walter Lesch (vorne von links) begutachten die Arbeit der Bauhof-Mitarbeiter Detlef Martin und Christian Kessler (hinten von links) am Turnerdenkmal. Der Entwurf für die Sanierung stammt von Walter Lesch. Foto: Fred Kiefer

Toni Bartz und Walter Lesch (vorne von links) begutachten die Arbeit der Bauhof-Mitarbeiter Detlef Martin und Christian Kessler (hinten von links) am Turnerdenkmal. Der Entwurf für die Sanierung stammt von Walter Lesch. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

An der Landstraße 336 zwischen Lebach und Primsweiler kurz vor dem Hofgut La Motte steht auf der rechten Seite das Turnerdenkmal. Der imposante Obelisk wird bis heute so genannt, weil er vom Turnverein Lebach zur Erinnerung an seine im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder errichtet worden war.

Lange Jahre gedachten der Verein und die Stadt an diesem 1927 erbauten Ehrenmal der getöteten Soldaten aus dem Ort. Nachdem die letzten Angehörigen der Gefallenen verstorben waren, gab es keine Gedenkfeiern mehr und das Bauwerk geriet in Vergessenheit.

Der Zahn der Zeit nagte so sehr an seiner Bausubstanz und den gusseisernen Namenstafeln, dass sein Bestand in Gefahr geriet. Erst der SZ-Bericht "Die vergessenen Söhne von Lebach" rief das Denkmal bei den Bürgern und der Stadtverwaltung wieder in Erinnerung.

Stadt-Pressechef Toni Bartz, früher selbst aktiver Turner, erhielt den Auftrag, die Sanierung zu koordinieren. Er berichtet: "Die Maßnahme kostet inklusive der Anfertigung neuer Tafeln 10 000 Euro. Nachdem wir 3000 Euro von Saartoto, je 1000 vom Turnverein und VDK Lebach sowie eine private Spende von 100 Euro als Zuschüsse erhalten hatten, konnten wir mit der Restaurierung beginnen. Der pensionierte Malermeister Walter Lesch aus Thalexweiler übernahm die künstlerische und farbliche Gestaltung".

Auch der Lebacher Dachdeckerbetrieb Gutherl zeigte sich spendabel, als er zusagte, die Pyramide an der Spitze des Obelisken kostenlos anzufertigen und zu montieren. Die Bauhof-Mitarbeiter Detlef Martin und sein Kollege Christian Kessler, beide Maler von Beruf, sorgen derzeit für eine fachgerechte Gewebe- und Betonsanierung ehe das Ganze nach Leschs Plan in einem Altweiß-Farbton gestrichen wird.

"Wir mussten zuerst mehrere Zentimeter tiefe Risse im Beton verfüllen, ehe wir die Oberfläche behandeln konnten. An den Stufen des Podestes haben wir den losen Beton entfernt und werden eine neue Schicht schräg auftragen, damit Regenwasser besser ablaufen kann." Die Tafeln werden aus grauem Marmor angefertigt, Namen und Inschriften eingeschliffen.

Laut Bartz sollen die Arbeiten im Juli abgeschlossen sein. Schon jetzt ist erkennbar, dass unter dem Dach der Kastanien ein neues Schmuckstück zu Ehren der vor mehr als 95 Jahren gefallenen Lebacher entsteht.

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