Turm wird abgerissen, Glocken läuten weiter

Fürth · Der Turm der evangelischen Kirche in Fürth ist marode. Eine Sanierung wäre zu teuer. Abriss bleibt als einzige Lösung. „Gerettet“ werden jedoch die Glocken des Turms, die in den historischen Kirchturm in der Ortsmitte eingebaut werden sollen.

In den nächsten Tagen wird mit dem Abriss des Turms der evangelischen Kirche in Fürth begonnen. Grund ist der marode Beton des alten Turms, der schon seit geraumer Zeit an verschiedenen Stellen abbröckelt. Eine Sanierung des 45 Jahre alten Turms in der Dörrenbacher Straße kommt aus finanziellen Gründen nicht in Betracht. "Das käme weitaus teurer als ein Abriss", begründet Pfarrer Marcus Bremges von der Kirchengemeinde Dörrenbach, zu der unter anderem auch Fürth gehört, den Abriss. Ehe mit dem Abriss begonnen wird, werden jedoch die vier Kirchturmglocken aus dem Turm entfernt und im Gemeindehaus zwischen gelagert. Zwei der vier Glocken werden in Fürth verbleiben. Sie werden zu einem späteren Zeitpunkt in den historischen Kirchturm in der Ortsmitte von Fürth eingebaut werden, in dem aus seiner ursprünglichen Zweckbestimmung als evangelischer Kirchturm von Fürth noch eine Glocke vorhanden ist. "Damit wird gewährleistet, dass das vertraute Läuten der Kirchturmglocken weiterhin aufrechterhalten und von der Bevölkerung gehört werden kann", erklärt Willi Wern, der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Fürth.

Der HuK betreut den historischen Turm nicht nur ideell, sondern hat in den vergangenen Jahrzehnten schon viel Zeit und Geld in das Gebäude investiert. Alljährlich im August veranstaltet der HuK an und in dem Turm auch das Turmfest, das stets mit einer Ausstellung zu einem Thema oder Ereignis aus dem Ort verbunden ist. Der alte Kirchturm ist auch so etwas wie ein Vorreiter für den Heimat- und Kulturverein, der ehedem aus einer eigens gegründeten Interessengemeinschaft zur Erhaltung und Sanierung des historischen Turms hervorgegangen ist. Ehe die beiden Kirchturmglocken in den alten Turm eingebaut werden können, muss der Glockenstuhl hierfür hergerichtet werden. Details sollen in den nächsten Tagen bei einer Besprechung zwischen der evangelischen Kirchengemeinde, dem Heimat- und Kulturverein, dem Landesdenkmalamt und einer Baufirma geklärt und festgelegt werden. Im Zuge dieser Arbeiten soll auch der Turmaufgang, den der HuK vor einigen Jahren mit Holztreppen begehbar gemacht hatte, ausgebaut werden, um den Glockenstuhl mit den dann vorhandenen drei Glocken für Besucher zugänglich zu machen. "Mit dem Einbau der Glocken und dem gesamten Projekt schließt sich für uns ein Kreis", freut sich HuK-Vorsitzender Willi Wern über die Renaissance des historischen Kirchturms von Fürth.

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