Tumult vor dem Schlafhaus

Saarlouis. Was ist das wohl für ein König, der sich seine Krone stehlen lässt? "König Roland, der allerleschd", lästerte Hans-Werner Strauß. Das Oberhaupt der Saarlouiser Faasendboozen stürmte gestern mit einer riesigen Abordnung, angeführt vom Stadtprinzenpaar Robert I. und Bettina I

 König Roland hatte keine Chance und ließ sich von Prinz Robert und Prinzessin Bettina vor dem "Schlafhaus" abführen. Foto: Heike Theobald

König Roland hatte keine Chance und ließ sich von Prinz Robert und Prinzessin Bettina vor dem "Schlafhaus" abführen. Foto: Heike Theobald

 König Roland hatte keine Chance und ließ sich von Prinz Robert und Prinzessin Bettina vor dem "Schlafhaus" abführen. Foto: Heike Theobald

König Roland hatte keine Chance und ließ sich von Prinz Robert und Prinzessin Bettina vor dem "Schlafhaus" abführen. Foto: Heike Theobald

Saarlouis. Was ist das wohl für ein König, der sich seine Krone stehlen lässt? "König Roland, der allerleschd", lästerte Hans-Werner Strauß. Das Oberhaupt der Saarlouiser Faasendboozen stürmte gestern mit einer riesigen Abordnung, angeführt vom Stadtprinzenpaar Robert I. und Bettina I., den Regierungssitz des kronenlosen Königs, der sich mittlerweile viel lieber in jamaikanischen Nationalfarben hüllt. Dabei stand das große Spektakel vor dem Regierungssitz auf der Kippe, wie der König verlauten ließ. Denn ein böser Geist habe versucht, den Sturm gerichtlich untersagen zu lassen, allerdings ohne Erfolg. Und so bündelten sich die närrischen Kräfte von Saarlouis und machten sich auf, König Roland zu entmachten. Zunächst gab der sich noch siegessicher, schließlich glaubte er einen mächtigen Trupp hinter sich zu haben. Aber weder Prinz Klaus noch die starken Soldaten und selbst seine Königin wollten ernsthaft Gegenwehr leisten. Auch Bruno Proietti sah nicht ein, das Volk mit süßer Schokolade zu bestechen. Und so kam es lediglich zu vielen Wortgefechten zwischen König Roland und den Abordnungen der Saarlouiser Boules, der Lisdorfer Ligeka, der GKG Fraulautern, der Faasendrebellen Steinrausch und der Karo-Blau-Gold Roden. "Wer sich die Krone unter dem Hintern wegklauen lässt, der darf kein König sein", da waren sich die Karnevalisten am Ende einig. Die Lisdorfer fanden das Treiben im Regierungssitz nur noch traurig, "alles ist so traurig", kreischten sie. Der König von Jamaika sei ja nicht einmal in der Lage gewesen, für schönes Wetter zu sorgen. Und die Boules legten gleich nach, beschwerten sich, dass die Bauarbeiten an ihrer Residenz nur schleppend vorangingen. Die Rodener hatten vor, das Schlafhaus des Königs zu stören. Und so sehr das Oberhaupt der Sonnenstadt mit geschickten Sätzen versuchte, das Volk davon abzuhalten, ihn zu entmachten, es war am Ende vergebens. Prinz Robert und Prinzessin Bettina hatten leichtes Spiel, über eine Drehleiter holten sie König Roland aus seinem Regierungssitz. Widerstand zwecklos. Das wusste der König nur zu gut.

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