Tschackeliene ist auf dem Vormarsch

Thea hat's nicht so mit Fremdsprachen. Meine beste Freundin steht damit gar auf Kriegsfuß. Ist mein Kumpel Tobi überzeugt. Was sie nicht abhält, ihrer Bekannten bei der Namensfindung für den sich ankündigenden Nachwuchs mit Rat und Tat beiseite zu stehen. Im Grunde nichts Verwunderliches. Wenn sich Thea nicht auf die Auswahl fremdländischer Namen verlegt hätte. Zu Tobis Erstaunen

Thea hat's nicht so mit Fremdsprachen. Meine beste Freundin steht damit gar auf Kriegsfuß. Ist mein Kumpel Tobi überzeugt. Was sie nicht abhält, ihrer Bekannten bei der Namensfindung für den sich ankündigenden Nachwuchs mit Rat und Tat beiseite zu stehen. Im Grunde nichts Verwunderliches. Wenn sich Thea nicht auf die Auswahl fremdländischer Namen verlegt hätte. Zu Tobis Erstaunen. Denn bei der Aussprache hapert's ordentlich.Bisweilen ist unklar, um welch Geschlecht es sich beim Ankömmling handelt. Die werdende Mama will sich überraschen lassen. Peter, Hans, Maria, Gertrud: Für Thea alles Firlefanz. Längst nicht mehr zeitgemäß. Da muss was Neues her. Was Hippes. Mit Pep. Sie und ihre hochgradig schwangere Freundin wälzen dafür einschlägige Frauengazetten. Da springen ihnen Namen entgegen, die Tobi, daneben ausharrend, mit innerlichem Kichern quittiert.

"Wie wär's mit Tschantall?", schlägt Thea vor. Doch ihre Freundin mag Chantal nicht. Im Bekanntenkreis gebe es Chantals wie Sand am Meer. Thea blättert zügig weiter, stolpert über den aus ihrem Munde wie russischen Ursprungs klingenden Namen Tschackeliene, gefolgt von Dschänifa. Tobi prustet. Bislang ist nix für die werdende Mama dabei.

Die Suchenden wenden sich männlichen Vornamen zu. "Schau mal: Moritz, das klingt doch gut." Tut es. Nur im Heft steht Maurice. Theas Augen gleiten über die Schlagzeilen. Sie erspäht Käffinn. Landet bei Tschuliän. Ganz frankophil, nah an der französischen Grenze, käme Iffes in Frage. Sagt sie. Und meint Yves. Während Tobi einen Lachanfall erleidet, schlägt er den forschenden Damen spitzfindig vor: "Wenn's ein Mädchen wird, nenn es Nöhl". Und zeigt auf Noëlle in der aufgeschlagenen Zeitschrift. Thea brüllt begeistert: "Au ja, tolle Idee!"

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