Trotz Krise noch Spaß am Beruf

Saarbrücken/Sulzbach. Jammern ist nicht das Ding von Jutta Haddzis (54) und ihrem Mann Roland (57). Dabei laufen ihre Geschäfte in diesem Jahr nicht besonders gut. Immer noch sind die Nachwehen der Wirtschaftskrise zu spüren. Und der August war verregnet. Das ist nicht besonders einträglich für Jutta und Roland Haddzis

Saarbrücken/Sulzbach. Jammern ist nicht das Ding von Jutta Haddzis (54) und ihrem Mann Roland (57). Dabei laufen ihre Geschäfte in diesem Jahr nicht besonders gut. Immer noch sind die Nachwehen der Wirtschaftskrise zu spüren. Und der August war verregnet. Das ist nicht besonders einträglich für Jutta und Roland Haddzis. Die beiden sind Schausteller, so etwas wie Zugvögel - an jedem Wochenende auf einem anderen Rummelplatz. Wenn die Leute weniger Euros in der Tasche haben und auch noch das Wetter schlecht ist, dann ist nicht viel los.

Am Rande der Sulzbacher Quetschekuchekerb hat sich die Saarbrücker Zeitung mit Jutta und Roland Haddzis unterhalten. Die Rummelplätze sind das Zuhause der beiden Saarbrücker Unternehmer. Sie beschäftigten zwischen sieben und zehn Mitarbeitern. In der dritten Generation betreiben Jutta und Roland Haddzis das Geschäft.

Neben einem Autoscooter haben sie noch einen Waffel- und Crêpes-Stand sowie eine Imbiss-Bude. Der Großvater von Jutta Haddzis, Willi Weber, hatte 1963 den ersten Autoscooter aus Metall - damals der modernste im ganzen Saarland. "Wir üben unseren Beruf gerne aus, auch wenn es mal nicht so gut läuft", erklärt Jutta Haddzis. Ihr Mann ergänzt lachend: "Wie heißt es doch schon in der Bibel: Auf sieben magere Jahre, folgen sieben fette Jahre."

"Die Geschäfte laufen seit einigen Jahren schleppend", umschreibt Roland Haddzis vorsichtig die Tristesse in der Branche. Allerdings habe der Umsatzrückgang auch mit der Zunahme der Dorf- und Vereinsfeste zu tun. "Wenn wir kurz nach einem Dorffest zur Kirmes in einen Ort kommen, dann haben die Leute einfach kein Geld mehr", so Jutta Haddzis. Für ihren Mann Roland ist die Lösung dieses Problems ganz einfach: "Dorffeste sollten mit der Kirmes zusammengelegt werden."

Vom Frühjahr bis zum Herbst sind die Schausteller mit dem Autoscooter unterwegs. Jeden Donnerstag und Freitag wird der Scooter aufgebaut, von Samstag bis Dienstag läuft das Fahrgeschäft. Oft schon am Dienstagabend, spätestens aber am Mittwoch wird abgebaut und zum nächsten Kirmesplatz umgezogen. An den Kirmestagen beginnt der Arbeitstag der beiden bereits morgens um sieben Uhr und endet oft erst um Mitternacht. "Auch wenn es manchmal ganz schön schlaucht, das Schaustellerleben macht uns immer noch großen Spaß", so Jutta und Roland Haddzis.

An diesem Wochenende sind sie mit ihrem Autoscooter auf der Kirmes in Altforweiler. Danach geht's zum Oktoberfest auf die Saar-Terrassen.

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