Trotz aller Turbulenzen tanzen die Elefanten Samba

Neunkirchen. Als am Freitagnachmittag die ersten Besucher Richtung Zirkuszelt im Neunkircher Eisweiher strömten, zeigte sich Direktor Otto Weisheit sichtlich erleichtert. "Wir hatten so viele Anrufe, ob heute überhaupt die Vorstellung stattfindet, das war eine große Frechheit", lässt er seiner Verärgerung freien Lauf

 Diese beiden Pferde gehören zu den 80 Tieren beim "Big Afrika Circus". Foto: Willi Hiegel

Diese beiden Pferde gehören zu den 80 Tieren beim "Big Afrika Circus". Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Als am Freitagnachmittag die ersten Besucher Richtung Zirkuszelt im Neunkircher Eisweiher strömten, zeigte sich Direktor Otto Weisheit sichtlich erleichtert. "Wir hatten so viele Anrufe, ob heute überhaupt die Vorstellung stattfindet, das war eine große Frechheit", lässt er seiner Verärgerung freien Lauf. Auf zahlreichen Plakaten des Zirkus in der Innenstadt klebten praktisch über Nacht weiße Zettel mit der Aufschrift "Akute Seuchengefahr - sämtliche Vorstellungen geschlossen". Um den Aufklebern ein offizielles Aussehen zu geben, trugen sie neben dem Wappen des Saarlandes auch einen Hinweis auf die Abteilung Lebensmittel- und Veterinärwesen. Längst sei das Ordnungsamt verständigt und auch das Veterinäramt wolle gegen diese Art der Urkundenfälschung einschreiten, erklärt Weisheit. Doch dann heißt es für ihn, seine 50 Mitarbeiter und die 80 Tiere, die den "Big Afrika Circus" begleiten: Vorhang auf, Manege frei. Und sie strahlen alle um die Wette, die Akteure und beeindrucken ihr Neunkircher Publikum mit atemberaubenden Akrobatik am Trapez oder Vertikalseil, mit rasanten Reifennummern oder mit der Tierdressur. "Die Reisetage sind unsere Arbeitstage, da liegt immer ein Kraftakt vor uns. Aber an den Tagen, an denen wir auftreten, ist es immer ein bisschen wie Urlaub. Denn was gibt es schöneres, als in der Manege zu stehen und in die strahlenden Augen der Zuschauer zu blicken", schwärmt der Direktor. Für große Augen sorgt er dann auch mit seinen vier Elefanten, die neben dem Tanzen vor allem Gefallen am Fußball gefunden haben. Wer schon beim Walzer der Pferde ins Staunen kommt, den fasziniert das Rhythmusgefühl der grauen Dickhäuter bei einer flotten Samba sicherlich umso mehr. In der Pause steht den Besuchern die Tierschau offen, die Einblick in die Tierhaltung gibt. "In mehreren Städten, wie etwa in Ottweiler haben wir vom Veterinäramt die Note eins bekommen für vorbildliche Haltung der Tiere. Sie gehören bei uns zur Familie und auch die mit 40 Jahren älteste Elefantendame in einem deutschen Zirkus reist bei uns mit", kann Weisheit die Aggressivität der Zirkusgegner nicht verstehen. cimWeitere Vorstellungen des "Big Afrika Circus" am Eisweiher gibt es diesen Samstag, 15 und 19 Uhr und Sonntag, 11 und 15 Uhr. Am Montag steht noch ein Familientag um 15 auf dem Programm.

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