Trommeln für die "Saarphilharmonie"
Saarbrücken. Wer große Pläne hat, muss viele Klinken putzen. Christoph Poppen, Chefdirigent der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, wird nicht müde, für den Umbau des Burbacher E-Werks zum modernen Konzertsaal zu werben
Saarbrücken. Wer große Pläne hat, muss viele Klinken putzen. Christoph Poppen, Chefdirigent der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, wird nicht müde, für den Umbau des Burbacher E-Werks zum modernen Konzertsaal zu werben. Jetzt berichtete er im städtischen Kulturausschuss über die Aktivitäten des von ihm gegründeten Fördervereins, der sich für den Bau der "Saarphilharmonie" einsetzt. Rund 21 Millionen Euro Sponsorengelder wolle der Verein zusammentragen. Dann, so Poppen, wäre der Bau des rund 42 Millionen Euro teuren Konzertsaals finanziert. Denn das Land habe bereits zugesagt, die andere Hälfte der Kosten zu übernehmen. Im Kulturausschuss stellte Poppen die Entwürfe des renommierten Architekten Stephan Braunfels vor, der in die E-Werk-Halle einen Neubau mit ausgeklügelter Akustik stellen will. Die Congresshalle sei auch nach der Renovierung nur ein Kompromiss, betonte Poppen, da sie für Konzerte großer Orchester nicht geeignet sei: "Die Bühne ist zu breit und nicht tief genug. Dadurch können die Musiker, die ganz rechts, und die, die ganz links sitzen, einander nicht hören", erklärte Poppen. Außerdem könne sich der Klang der verschiedenen Instrumentengruppen auf der Bühne nicht mischen. Außerdem sei die Congresshalle nicht immer verfügbar, so dass sein Orchester in der Vergangenheit bereits mehrfach auf Veranstaltungen mit namhaften Solisten und Gastdirigenten habe verzichten müssen. Im Kulturausschuss stieß Christoph Poppen mit seinen Plänen auf Sympathie. Karin Nehl (FDP) äußerte jedoch Bedenken wegen des "scheußlichen Umfelds" des E-Werks, das wegen der benachbarten Supermärkte "kein guter Ort für Kultur" sei. Christoph Poppen drehte die Argumentation um: Er vertraue darauf, dass sich ein Stadtteil, in dem ein kulturelles Zentrum entsteht, entsprechend weiterentwickle. Kulturdezernent Erik Schrader wollte Christoph Poppen nicht mit leeren Händen ziehen lassen, und überreichte ihm ein Blatt Papier: seine Mitgliedserklärung für den Förderverein. rae