Über 200 Einsätze für die Feuerwehr Aufräumen nach schwerem Unwetter

Trier · Umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller, Hagelkörner in „Murmelgröße“: Die Feuerwehr hat bei einem schweren Unwetter in Trier alle Hände voll zu tun. Nach einer kurzen Beruhigung der Lage wird schon wieder vor neuen Gewittern gewarnt.

 Feuerwehrleute pumpen einen Keller im Stadtteil Olewig leer.

Feuerwehrleute pumpen einen Keller im Stadtteil Olewig leer.

Foto: dpa/Harald Tittel

Nach dem schweren Unwetter in Trier hat sich die Lage am Freitag vorerst beruhigt. „Die gute Nachricht ist: Es gab keine Personenschäden gestern Abend“, sagte der Sprecher der Stadt, Michael Schmitz, am Freitag. Die Feuerwehr habe ihre vielen Einsätze abgeschlossen, bereite sich aber auf möglichen neuen Starkregen vor.

Das Unwetter mit Starkregen und Hagel war am Donnerstagabend und in der Nacht über Trier hinweggefegt. Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet, Bäume entwurzelt. Für die Feuerwehr bedeutete das über 200 Einsätze, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Sie wurde von Polizei, Technischem Hilfswerk und den Stadtwerken unterstützt.

Das Unwetter sei am Donnerstag gegen 17 Uhr über Trier gewesen, sagte Schmitz. Kurz vorher habe es noch eine amtliche Unwetterwarnung gegeben. „Da ging es aber eigentlich schon los“ sagte er. Es habe stark geregnet, Hagelkörner in „Murmelgröße“ seien niedergegangen.

Die Feuerwehr reagierte mit „Vollalarm“. „Alles, was laufen kann, wurde alarmiert“, sagte Schmitz. Rund 170 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen. Weil so viele Notrufe eingingen, schickten die Feuerwehrleute „Erkunder“ voraus, die die Einsätze nach Dringlichkeit einordneten. Bestand Gefahr für Personen oder waren Keller stark vollgelaufen, wurde direkt geholfen. Im Einsatz seien auch rund 50 Mitarbeiter der Stadtwerke gewesen, die beispielsweise gerufen worden seien, wenn wegen vollgelaufenen Kellern Strom abgeschaltet werden musste.

Ein Einsatzschwerpunkt war das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, in dem mehrere Keller volliefen. Die Patientenaufnahme und -betreuung sei aber nicht beeinträchtigt gewesen, sagte Schmitz. Mit der Hilfe von rund hundert Mitarbeitern konnte die Feuerwehr die Abpumparbeiten am späten Abend abschließen.

Gefahr ging von entwurzelten Bäumen aus. Ein Baum stürzte laut Stadt auf ein Wohnhaus, die Feuerwehr dichtete das Dach notdürftig ab. Ein anderer Baum wurde durch einen Blitzeinschlag komplett zerstört, er soll laut Stadt ebenso gefällt werden wie eine Fichte auf dem Hauptfriedhof, die stark beschädigt wurde.

Die Deutsche Bahn berichtete von Zugverspätungen und Auswirkungen auf den Hauptbahnhof in Trier. Zwei Parkhäuser waren den ganzen Abend über überflutet, Busse mussten Umleitungen fahren. Laut Schmitz erwischte es die Winzer in der Stadt stark, das Unwetter habe sein Zentrum über der Stadt gehabt. Im Stadtwald sei an einer Stelle Schlamm abgerutscht, habe den Zaun eines Tiergeheges umgedrückt und Damwild befreit.

Am Freitag habe sich die Lage weitgehend beruhigt, teilte die Stadt mit. Die Feuerwehr habe alle rund 200 Einsätze noch in der Nacht abgearbeitet. Sie sei nun damit beschäftigt, Schläuche zu trocknen und Pumpen wieder einsatzbereit zu machen. „Denn der nächste Regen kann ja jederzeit kommen“, sagte er.

Auch am Freitag warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Unwettern und starkem Regen in Rheinland-Pfalz. „Das Risiko ist vorhanden“, sagte ein DWD-Meteorologe. Es sei nicht auszuschließen, dass es auch Trier treffe. Wo genau Gewitter niedergingen, sei aber nur kurzfristig vorherzusagen. Laut DWD-Vorhersage waren am Freitag Schauer, Gewitter - oft mit Starkregen, teilweise mit Hagel - und vereinzelt Unwetter mit heftigem Starkregen wahrscheinlich.

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