Merzig. Die Schirmherrschaft über das sechste Fest der Älteren und Fest der Junggebliebenen hatte der frühere Ministerpräsident des Saarlandes und Bundesverkehrsminister a. D. Reinhart Klimmt.Für schmissige Musik sorgten die "Oldies" aus Wahlen. Die Kinder- und Jugendschautanzgruppen des Waderner Wakaba-Ballettes begeisterten mit ihren neuen Tänzen als "Motorrad-Rocker" und "Robots". Die Lachmuskeln strapazierte Entertainer Fidelius. Höhepunkt des Nachmittags war jedoch die Verleihung der Willy-Brandt-Medaille, der höchsten parteiinternen Auszeichnung der Sozialdemokraten, an acht verdiente Kommunalpolitiker aus dem Kreis Merzig-Wadern. Gäste des Bunten Nachmittags waren MdB Ottmar Schreiner, Saar-SPD-Generalsekretär Reinhold Jost, MdL Hans-Georg Stritter, viele Ortsvorsteher und Ratsmitglieder sowie eine Abordnung der SPD-AG 60-plus aus Saarlouis. 60-plus-Vorsitzender Bernhard Reiplinger und sein Team hatten als Veranstalter ganze Arbeit geleistet, wie auch als Organisator der SPD-Kreisschatzmeister Albert Lang."Für Politik begeistern" Für Kreisvorsitzende MdL Anke Rehlinger sollte die Veranstaltung Anlass sein, selbstbewusst bei wieder erstarkten Umfragewerten in die kommende Wahlauseinandersetzung zu gehen. "Die Mehrheit der Saarländer will die SPD in der Regierung sehen", sagte Rehlinger, "es liegt an uns, die Menschen für unsere Politik zu begeistern." Die Saar-SPD habe schon einmal "eine leichtere Ausgangsposition gehabt", aber auch schon riesige Probleme, wie zu Zeiten der Gebietsreform, erinnerte Reinhart Klimmt. "Heute sind wir überall präsent - mit guten Leuten! Denn ein gutes Programm allein reicht nicht aus!" Das zentrale Wahlthema werde sein, den Konsumenten Produkte zu vertretbaren Preisen zu geben, den Beschäftigten einen gerechten Anteil zu sichern und dafür zu sorgen, dass derjenige, der arbeitet, auch mit seiner Familie davon leben könne, sagte Klimmt unter Beifall. Heiko Maas solle die Chance erhalten, zu zeigen, was er könne.Schreiner blickt zurückOttmar Schreiner will seinen Wahlkreis auch in diesem Jahr wieder direkt gewinnen. Er sei sicher, dass die SPD im Saarland wieder in Regierungsverantwortung komme. Er werde in Berlin sehr sorgfältig darauf achten, wer die Zeche aus der jetzigen Krise bezahle. Ottmar Schreiner erinnerte bei der Verleihung der Willy-Brandt-Medaille an die Gründerzeit der SPD. Das westliche Saarland sei damals für die SPD eine Diaspora gewesen. 1912 habe die SPD hier 2,8 Prozent Wähler gehabt. Wer sich zur Sozialdemokratie bekannt habe, habe sich selbst eine Art Berufsverbot auferlegt, sagte Schreiner. "Wir merken garnicht mehr, wie gut wir es heute haben." Die heutige Basis der Sozialdemokratie sei keine Selbstverständlichkeit. "Die Geehrten heute sind Zeitzeugen! Wir haben dafür zu sorgen, dass die Fackel unserer Tradition am Brennen bleibt!"