Treibholz als Wartebank?

Heusweiler. Alexander Karle würde, wenn man ihn ließe, an den Atlantik reisen, am Strand einen großen alten Treibholzstamm suchen und diesen nach Heusweiler schaffen. Im Bereich der neuen Haltestelle von Saarbahn und Bus beziehungsweise an der Brücke unter der Bundesstraße 268, wo der Köllerbach hörbar plätschert, würde er das Holz den Wartenden als Sitzbank anbieten

 Bei der Preisverleihung im Heusweiler Rathaus (von links): Katharina Sossong, Siegerin Roxana Flentea, Professorin Katharina Hinsberg, Bauamtsleiter Albert Dörr, Bürgermeister Thomas Redelberger und Professor Ivica Maksimovic. Foto: Andreas Engel

Bei der Preisverleihung im Heusweiler Rathaus (von links): Katharina Sossong, Siegerin Roxana Flentea, Professorin Katharina Hinsberg, Bauamtsleiter Albert Dörr, Bürgermeister Thomas Redelberger und Professor Ivica Maksimovic. Foto: Andreas Engel

Heusweiler. Alexander Karle würde, wenn man ihn ließe, an den Atlantik reisen, am Strand einen großen alten Treibholzstamm suchen und diesen nach Heusweiler schaffen. Im Bereich der neuen Haltestelle von Saarbahn und Bus beziehungsweise an der Brücke unter der Bundesstraße 268, wo der Köllerbach hörbar plätschert, würde er das Holz den Wartenden als Sitzbank anbieten. Karle findet, das wäre ein schöner, runder, natürlicher Gegenpunkt zu den vielen strengen Linien und dem Beton. Kiwis würde er auch noch pflanzenSolche Ideen kommen hervor, wenn eine Gemeinde, in diesem Fall Heusweiler, Studenten der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK Saar) bittet, bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes zu helfen. Ehe das Ensemble durch Graffiti verschandelt würde, wollte man die Geschicke selbst in die Hand nehmen und der Bevölkerung einen künstlerisch hochwertigen Blickfang bieten.

Auf Anregung von Bauamtsleiter Albert Dörr und Bürgermeister Thomas Redelberger wurde gar ein Gestaltungs-Wettbewerb mit überschaubaren Geldpreisen (200 Euro für den Sieger) ausgeschrieben. Über zehn Personen und Gruppen der HBK machten im Rahmen einer Semesterarbeit mit.

Professorin Katharina Hinsberg bedankte sich bei der Preisverleihung namens der Studierenden. Es sei eine ehrenvolle Aufgabe gewesen, sich nicht nur um eine Ecke, sondern um "das Herzstück" der Gemeinde kümmern zu dürfen. Die jungen Leute hätten dieser Aufgabe viel Arbeit und Aufmerksamkeit gewidmet. HBK-Rektor Professor Ivica Maksimovic wünschte sich, dass noch mehr Kommunen den Mut und das Interesse aufbringen, mit der Hochschule Kontakt zu suchen. Man sei sehr offen und halte im Zweifelsfall auch viel Kritik aus.

 Eine Aufnahme unter der Brücke bein Nacht und ohne Menschen hat schon beinahe selbst künstlerische Qualität. Foto: aki

Eine Aufnahme unter der Brücke bein Nacht und ohne Menschen hat schon beinahe selbst künstlerische Qualität. Foto: aki

Eine Jury aus Verwaltung, Politik (nur CDU und Linke machten mit, bei der Prämierung war nur Klara Feld von den Linken dabei) und der Professorin Hinsberg hoben die Rumänin Roxana Flentea auf den ersten Platz. Sie möchte Wand und Brückenlager bunt ausmalen (Hauptfarben Orange und Blau der Saarbahn) und das Ensemble mit Spiegeln aufhellen. Rang zwei ging an Jules Meiser, der die Wände so vielfarbig bunt gestalten will, dass kein Graffiti darauf mehr sichtbar wäre. Platz 3 ging an die Fischbacherin Katharina Sossong. Ob eine der prämierten Ideen in die Wirklichkeit umgesetzt wird, hängt von den Kosten und der Zustimmung des Gemeinderates ab. Für Alexander Karle reichte es "nur" zu Platz 4. Prof. Ivica Maksimovic regte aber an, den Baumstamm aus dem Meer so oder so nach Heusweiler zu holen.

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