Traurigkeit in Freude umwandeln

Merzig. Farbenfroh, lebensbejahend, und frei von Konditionen: Das sind die Bilder der Malerin Clara Schmidt, die bis zum 15. Juli im Foyer des SHG-Klinikums in Merzig zu sehen sind. Am Freitag wurde die Ausstellung eröffnet. Die Künstlerin selbst überraschte mit einem offenen Geständnis: "Das ist meine fünfte Ausstellung, aber die erste in einem Krankenhaus

 Ein Bild der heute 63-jährigen in Saarlouis lebenden Malerin Clara Schmidt. Foto: Slyvie Rauch

Ein Bild der heute 63-jährigen in Saarlouis lebenden Malerin Clara Schmidt. Foto: Slyvie Rauch

Merzig. Farbenfroh, lebensbejahend, und frei von Konditionen: Das sind die Bilder der Malerin Clara Schmidt, die bis zum 15. Juli im Foyer des SHG-Klinikums in Merzig zu sehen sind. Am Freitag wurde die Ausstellung eröffnet. Die Künstlerin selbst überraschte mit einem offenen Geständnis: "Das ist meine fünfte Ausstellung, aber die erste in einem Krankenhaus. Einige Bedenken bezüglich dieses Raumes hatte ich schon. Aber die Gegebenheiten hier im SHG-Klinikum Merzig sind für einen Maler ausgezeichnet". Das viele Licht, das vom Atrium durch die bodenhohen Fenster hereinstrahlt, bringe die Bilder sehr gut zur Geltung. Dann entstehe auch die therapeutische Intention, die sie absichtlich in ihren Werken verfolge. "Traurigkeit, Depression, Unglück werden ohne langes Überlegen umgewandelt in Lebensfreude, Wohlergehen und Trost", betonte Clara Schmidt.Diesen positiven Impuls sieht auch der stellvertretende Verwaltungsdirektor des Klinikums Christian Finkler: "Wir freuen uns, dass durch die Bilder von Frau Schmidt Farbe in die Räume kommt, so dass wir den Aufenthalt unserer Patienten hier möglichst angenehm gestalten können."

Die Bilder der Malerin wirken in ihrer intensiven Farbigkeit. Schmidt nimmt sich die Freiheit in vielen Bildern auf eine Tiefenperspektive zu verzichten, Pflanzen, Tiere und Farben zusammenzubringen, wie es in der Realität nie möglich wäre. Es treffen etwa ein Panther, ein Eichhörnchen und eine weiße Eule in einem grünen Dickicht aufeinander. Genauso wird ein Picknick am Strand umrahmt von einer überwältigen Blumenpracht. Figuren, Menschen, Tiere und Pflanzen, scheinbar mühelosbringt Clara Schmidt sie in immer wieder neue Zusammenhänge. In ihren bewusst vereinfachten Darstellungen finden sich je nach Betrachtungsweise Anleihen eines Paul Gauguin, eines Picasso oder Hundertwasser. Auch die Formate sind vielfältig, reichen von klein bis groß. Es sind Hoch- und Querformate, sogar ein Triptychon ist unter den Arbeiten, die in Merzig ausgestellt werden. Die satten Farben, die Üppigkeit, wie Clara Schmidt es selbst formuliert, komme wahrscheinlich von den Reisen in tropischen Gegenden, in denen sich die Natur mit genau diesen starken Farben zeigt.

Die kräftig leuchtenden Farben und die beruhigenden Themen sind für Clara Schmidt die Träger einer lebensbejahenden Botschaft. Ihre Palette ist dynamisch und fröhlich. Vielfältig sind ihre Motive. Die Natur, die Blumen, die Zirkuswelt, die Musik, esoterische Motive und die Märchenwelt sind ihr Quelle der Inspiration sowie zwei Länder, die sie besonders ins Herz geschlossen hat: ihre heimatliche Region, die Charente-Maritime, und Portugal, wo sie mehrere Jahre gelebt hat.

Zur Person

Clara Schmidt (63) lebt in Saarlouis, wurde in Madagaskar geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend dort, in Frankreich und Deutschland. Zeichnen und Malen liebte sie seit frühen Kindheitstagen. Sie studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Poitiers. Die Heirat mit einem saarländischen Musiker brachte sie Anfang der 1970er Jahre wieder nach Deutschland. Lehrerberuf und der Familienalltag, Clara Schmidt bekam drei Kinder, ließen den Wunsch nach künstlerischer Entfaltung zunächst in den Hintergrund treten. Seit gut zehn Jahren widmet sie sichmit großer Energie erneut mit der Malerei. syr

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