Trauernde schöpfen neuen Mut Das Lebenscafé in Saarlouis feiert ersten Geburtstag

Saarlouis. Mit einer kleinen Feier am morgigen Dienstag, 24. August, vor der Ludwigstube an der Saarlouiser Stadtpfarrkirche am Großen Markt erinnert das Projekt Lebenscafé an seine Gründung vor einem Jahr. Von 9

 Die Macher des Lebenscafés (von links): Rolf Friedsam, Elke Rupp, Gabriele Andler, Susanne Becker, Irmtraud Haxter und Katie Schmitz. Foto: SZ

Die Macher des Lebenscafés (von links): Rolf Friedsam, Elke Rupp, Gabriele Andler, Susanne Becker, Irmtraud Haxter und Katie Schmitz. Foto: SZ

Saarlouis. Mit einer kleinen Feier am morgigen Dienstag, 24. August, vor der Ludwigstube an der Saarlouiser Stadtpfarrkirche am Großen Markt erinnert das Projekt Lebenscafé an seine Gründung vor einem Jahr. Von 9.30 bis zwölf Uhr sind die Besucher von dem überwiegend ehrenamtlich, in jedem Fall aber geschult tätigen Betreuerteam bei Kaffee und Kuchen zum Kennenlern-Gespräch über das offene, überkonfessionelle Angebot an trauernde Menschen eingeladen. Das Lebenscafé will Betroffene in ihrer Trauerarbeit unterstützen, ihnen Raum geben. In einer geschützten Atmosphäre sind Menschen, die einen nahen und geliebten Menschen durch Tod verloren haben, eingeladen, unter Gleich- und Mitfühlenden über ihre Trauer, ihre neuen Lebenssituationen und über die Beschwernisse, die ein plötzlich so ganz anders gewordener Alltag mit sich bringt, zu reden und Erfahrungen auszutauschen. Das Lebenscafé ist bereits nach wenigen Monaten zu einer kleinen Erfolgsstory geworden: "Ich komme gerne her, weil hier Menschen sind, die mich verstehen und die mich mit meinem Kummer ernst nehmen." So oder so ähnlich lauten die Kommentare von den "Stammgästen" oder den Spontanbesuchern, die nicht nur über Leid reden, sondern auch über ganz praktische und wichtige Dinge, die bei einem Trauerfall geregelt sein wollen.Immer wieder anders Die Treffen des Lebenscafés, die durchaus nicht gleichförmig, sondern jedes Mal anders, mitunter von ganz spontanen und aktuellen Themen ausgefüllt sind, in denen geredet, geweint, gelacht und geschwiegen werden kann, finden jeden zweiten Montag (von 9.30 bis zwölf Uhr) und jeden vierten Donnerstag (16 bis 18 Uhr) im Pfarrheim St. Ludwig in der Saarlouiser Pavillonstraße 23 (Ecke Kavalleriestraße) statt. Der Besuch im Lebenscafé ist kostenlos. Ein Lebenscafé gibt es nicht nur in Saarlouis. Ähnliche offene Angebote unter diesem Namen finden sich etwa in Wadern, Püttlingen oder Homburg. redMeinung

Lernen, andere Wege zu gehen

Von SZ-RedakteurinMonika Kühn Das Leben geht weiter. Das hören Hinterbliebene, die einen lieben Menschen verloren haben, immer wieder. Es stimmt. Doch das Leben hat eine neue Bahn bekommen. Auf dieser geht es sich nicht mehr so, wie auf der alten, oft lieb gewonnenen und vertrauten. Hinterbliebene müssen ihr Leben neu ordnen. Das gilt für Menschen, die plötzlich und unerwartet jemanden verloren haben, aber auch für jene, die sich durch lange Krankheit oder hohes Alter mit dem Tod auseinandergesetzt haben. Viele machen um Trauernde einen Bogen. Sie scheuen das Gespräch. Haben Angst, nicht die passenden Worte zu finden. Das ist falsch. Schweigen oder Ignorieren sind schlimmer. Da tut es gut, wenn der Trauernde auf Menschen stößt, die ihm zuhören, ihn verstehen, ihm ihre Zeit schenken. Letztendlich profitieren beide Seiten. Das Leben geht weiter, es hat eine andere Wendung bekommen. Das Lebenscafé kann dabei helfen. Auf einen Blick Träger der offenen Einrichtung Lebenscafé, die an keine Konfession gebunden ist, sind das (katholische) Dekanat Saarlouis und die Evangelische Kirchengemeinde Saarlouis, die mit dem Caritasverband Saar-Hochwald, mit dem Christlichen Hospizkreis und mit dem Ambulanten Hospiz- und Palliativzentrum Saarlouis (AHPZ) zusammenarbeiten. Das geschulte haupt- und ehrenamtliche Team, das die Lebenscafé-Besucher empfängt und begleitet, setzt sich zurzeit aus folgenden Mitarbeitern zusammen: Gabriele Andler, Susanne Becker, Irmtraud Haxter, Katie Schmitz, Elke Rupp und Rolf Friedsam. Info: Dekanat Saarlouis, Tel. (0 68 31) 69 95 50 und AHPZ, Tel. (0 68 31) 7 69 89 53. red

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