Trauermarsch mit Zwischenfällen Hunderte Menschen trauern um Mordopfer in Worms

Worms/Mainz · Die Teilnehmer eines Trauermarsches gedachten der gewaltsam getöteten 21-Jährigen – nicht ohne Zwischenfälle.

 Rund 500 Menschen trauerten in Worms um eine getötete 21-Jährige. Die junge Frau wurde vermutlich von ihrem Exfreund erstochen.

Rund 500 Menschen trauerten in Worms um eine getötete 21-Jährige. Die junge Frau wurde vermutlich von ihrem Exfreund erstochen.

Foto: dpa/Boris Roessler

Am Samstag versammelten sich in Worms rund 500 Menschen, um einer getöteten 21-Jährigen zu gedenken. Vier Tage, nachdem die junge Frau erstochen worden war, zogen sie zum Elternhaus des Opfers, zündeten Kerzen an und legten Blumen nieder.

Kurz vor einem ökumenischen Gottesdienst kam es nach Polizeiangaben zu einem Zwischenfall. Ein 29 Jahre alter Mann habe „Allahu Akbar“ gerufen. Der Mann sei der Polizei übergeben worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Eine Gefahr für die Besucher habe nicht bestanden. Der Zwischenrufer sei vernommen und wieder entlassen worden.

Der im Mordfall tatverdächtige 22-jährige Tunesier sitzt in Untersuchungshaft. Sein Motiv ist unklar. Der Mann hatte sich am frühen Morgen nach der Tat der Polizei gestellt und erklärt, seine Freundin in einem Beziehungsstreit getötet zu haben.

Das „Bündnis gegen Nazi-Aufmärsche“ in Worms kündigte gestern einen „stillen Protest“ gegen eine von der AfD geplante Mahnwache in Worms an. Der Tod der jungen Frau dürfe nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden, hieß es in einer Mitteilung des Bündnisses. Es sei zu befürchten, dass die Mahnwache der Stimmungsmache gegen Ausländer, vor allem gegen Flüchtlinge, dienen solle. Auch in Kandel bei Landau kam es am Wochenende erneut zu Demonstrationen und Gegendemonstrationen. Rund ein halbes Jahr nach der Verurteilung des Mörders einer 15-Jährigen kamen nach Polizeiangaben rund 100 Menschen zu einer Veranstaltung eines als rechtspopulistisch geltenden Bündnisses. Die Teilnehmer einer Gegendemo schätzte die Polizei auf 450 bis 600 Menschen.

(dpa)
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