Trauer um ein Stück Stadt-Geschichte

St. Wendel. "Ich habe im Stau gestanden. In St. Wendel." Das ist diese Woche keine faule Ausrede, sondern Realität. Vor allem in der Feierabendzeit kommt es in der Luisen-, der Hospitalstraße und vor allem "Im Dreieck" zu stockendem Verkehr. Da muss man schon mal 30 bis 40 Minuten mehr Zeit einkalkulieren. Der Grund dafür findet sich einige Meter weiter

 Der hintere Teil des Gebäudes an der Ecke Kelsweilerstraße/Alter Woog ist bereits abgerissen. Foto: Bonenberger & Klos

Der hintere Teil des Gebäudes an der Ecke Kelsweilerstraße/Alter Woog ist bereits abgerissen. Foto: Bonenberger & Klos

St. Wendel. "Ich habe im Stau gestanden. In St. Wendel." Das ist diese Woche keine faule Ausrede, sondern Realität. Vor allem in der Feierabendzeit kommt es in der Luisen-, der Hospitalstraße und vor allem "Im Dreieck" zu stockendem Verkehr. Da muss man schon mal 30 bis 40 Minuten mehr Zeit einkalkulieren. Der Grund dafür findet sich einige Meter weiter. Denn an der Ecke zum "Alten Woog" in der Kelsweilerstraße wird derzeit das ehemalige Möbelhaus Schmitt abgerissen. Und deshalb die Straße gesperrt. Seit Dienstag ist daher die Umleitung ausgeschildert. Auch der "Alte Woog" ist gesperrt.Werner Klein von der Straßenverkehrsbehörde der Stadt St. Wendel ist sich bewusst, dass die Umleitungsstrecken "nicht die breitesten Straßen" sind. Zumal immer wieder Lastwagen die Umleitungsstrecke nutzen, obwohl das verboten ist. Klein spricht von mehreren Anrufern, die sich darüber beschwerten. Aber eine Alternative gebe es nicht. Die Umleitung müsse sein. Denn: "Sicherheit geht vor." Schließlich könnten beim Abriss des Gebäudes große Betonbrocken auf die Straße fallen. Und auch schweres Gerät - Bagger und ein großer Kran - brauchen Platz. Die Absperrung schützt übrigens nicht nur die Autofahrer, sondern auch Fußgänger. Denn das Schauspiel lockt immer wieder Beobachter an, die den Abriss genau verfolgen.

Auch im Netz wird über den Abriss diskutiert - auf der Facebook-Seite der St. Wendeler Zeitung. Dort wird überwiegend bedauert, dass es das Haus bald nicht mehr geben wird. So schreibt Klaus Kraemer: "Schade um den Abriss; vor allem der besonderen und aufwendigen Fassade wegen!" Und auch Patricia Jesberger bedauert: "Ein Stück St. Wendeler Geschichte nun auch endgültig vorbei." Aber es gibt auch andere Kommentare. So schreibt Daniel Müller: "Natürlich ist es schade, dass ein altes, schön gebautes Gebäude abgerissen wird. Doch die Bausubstanz war nach dem Brand vor vielen Jahren und dem darauf folgenden Wasserschaden so geschwächt, dass es wohl wirklich Zeit wurde, diese 'schöne' Ruine abzureißen. Man muss es positiv sehen; neuen Platz für einen neues Betreutes Wohnen - davon gibt es ja so wenig."

Eine Woche gesperrt

Die Abriss-Arbeiten haben übrigens schon Anfang des Jahres begonnen. Und sie hätten eigentlich im Januar fertig sein sollen, wie Joachim Angel von der GVV Objektgesellschaft, die extra für dieses Projekt gegründet wurde, mitteilt. Aber die Witterung habe die Arbeiten nicht zugelassen. Jetzt hofft er, dass der Abriss innerhalb der nächsten Tage über die Bühne geht. Das denkt auch Klein, denn: "Die Sperrung ist für eine Woche geplant."

Das Gebäude stand lange Zeit leer. Die Bausubstanz sei desolat, sagt Angel. Zunächst werde auf dem Grundstück ein Parkplatz mit Miet-Stellplätzen eingerichtet. Ziel sei es, auf der freien Fläche zu bauen. Dazu Angel: "Pläne wird es aber erst geben, wenn wir Verhandlungen mit möglichen Mietinteressenten erfolgreich abgeschlossen haben."

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