Zum Tode von Waltraud Schiffels Transgender-Vorkämpferin und Autorin Waltraud Schiffels gestorben

Saarbrücken/Völlklingen · In den 1980er Jahren ging Waltraud Schiffels ihren Weg von Walter zu Waltraud ganz und gar öffentlich, nun ist die Saarbrücker Autorin im Alter von 76 Jahren gestorben. Ein Nachruf auf die große Transgender-Vorkämpferin aus dem Saarland.

 Waltraud Schiffels im Saarbrücker Schloss.

Waltraud Schiffels im Saarbrücker Schloss.

Foto: VHS

Es war ein Leben, ihr Leben, das vor allem auch viel Mut erforderte. Denn die Saarbrücker Autorin Waltraud Schiffels, die wie erst jetzt bekannt wurde, bereits im Februar im Alter von 76 Jahren gestorben ist, ging ihren Weg von Walter zu Waltraud ganz und gar öffentlich. Sie setzte sich bewusst auch Anfeindungen und dem Unverständnis vieler aus – weil sie damit eine Vorkämpferin für andere war.

2019 ließen in Deutschland rund 2300 Menschen eine Geschlechtsumwandlung vornehmen. 1988 schwieg man lieber darüber, tuschelte höchstens, doch Schiffels zelebrierte in diesem Jahr auch ihre amtliche Vornamensänderung wie einen Triumph. Zu Recht, denn, wenn es heute kein Tabu mehr ist, dann eben auch, weil Schiffels ihr eigenes Leben zum öffentlichen Exempel machte. Auch in den späteren Jahren setzte sie sich mit enormen Engagement für dieses Thema ein.

Schiffels, 1944 in Saarbrücken geboren, stammte aus einer Akademikerfamilie, die Mutter Ärztin, der Vater Ingenieur. Walter Schiffels studierte in Saarbrücken Germanistik, Geschichte und Philosphie, promovierte an der Saar-Uni auch in Germanistik. Und sie bestimmte dann als Leiterin des damals höchst ambitionierten Kulturbereichs der Volkshochschule im Stadtverband auch das kulturelle Leben der Region wesentlich mit. Auch ihr Schreiben, zumeist autobiografische Werke, kreisten oft um Transsexualität. Ihr großes Lebensthema.

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