Training für das Herz

Fraulautern. Mit raschen Schritten laufen die 16 Teilnehmer der Herzsportgruppe Runde um Runde in der Turnhalle der Klosterschule in Fraulautern. Plötzlich, auf Kommando der Übungsleiterin, bleiben sie stehen, verharren ganz ruhig, um den eigenen Puls zu messen

Fraulautern. Mit raschen Schritten laufen die 16 Teilnehmer der Herzsportgruppe Runde um Runde in der Turnhalle der Klosterschule in Fraulautern. Plötzlich, auf Kommando der Übungsleiterin, bleiben sie stehen, verharren ganz ruhig, um den eigenen Puls zu messen. "Die Pulsfrequenz ist für die Teilnehmer der messbare Kontrollfaktor, an dem sie hier, aber auch zu Hause oder bei einem Spaziergang, messen können, ob sie in der optimalen Frequenz trainieren", erklärt Susanne Saterdag. Sie leitet die Gruppe, die kürzlich ihren ersten Geburtstag feierte.Organisiert wird der Herzsport in Zusammenarbeit mit dem Trägerverein, TV Fraulautern, der für die Halle, aber auch die Übungsleiterin und Sportgeräte verantwortlich ist.

Aus anfangs acht sind fast 20 Teilnehmer geworden, die sich regelmäßig sportlich unter Anleitung betätigen.

Ein Blick in die Teilnehmerliste zeigt, die jüngsten sind gerade mal 50 Jahre, die ältesten weit über 80 Jahre alt. Immer mehr Frauen sind von Herzerkrankungen betroffen, wie Günter Puhl, Initiator der Gruppe, weiß. Er gehört dem Verband der Herzgruppen Saar an. Es ist ihm ein großes Anliegen, an möglichst vielen Standorten ein Herzsportangebot einzurichten. Mit einer qualifizierten Betreuerin ist es dabei aber nicht getan. "Hier steht der Defibrillator, und der betreuende Arzt hat zudem immer seine Notfalltasche dabei", zeigt Puhl. In Fraulautern ist einer der Ärzte Dr. Kai Oppenländer, leitender Oberarzt der Kardiologie der Elisabethklinik in Saarlouis. "Diese Gruppen sind für Herzpatienten sehr wichtig. Zum einen, weil viele nach einem Herzereignis Angst haben, sich sportlich zu betätigen. Diese Angst kann ihnen die Gruppe und der Arzt nehmen", erklärt er.

Verbesserung der Ausdauer

Aber auch die regelmäßige Verbesserung der Ausdauer sei für alle Herzerkrankungen sehr wichtig und würde die Aussichten verbessern, wie er meint. "Der Mensch ist von Natur aus träge, da sind Termine in der Gruppe überaus sinnvoll", sagt Dr. Oppenländer. Vom Aufwärmen über den Dehnungs- bis zum Ausdauerteil und dem Abschlussspiel ist er oder einer seiner Kollegen stets in der Halle dabei.

Blutdruck messen, die Gesichtsfarbe beobachten, Fragen beantworten, es gibt viel zu tun für den betreuenden Mediziner. Aber auch Susanne Saterdag hat ihre Sportler stets im Blick, weiß, wie es um die Blutdruck- und Pulswerte steht. "Eine Gruppe sollte daher auch nie mehr als 20 Teilnehmer haben, damit ich alle gut im Blick halten kann", betont sie.

Eine Stunde dauert das Training, das einmal pro Woche angeboten wird. "Das reicht natürlich nicht aus. Die Patienten sollten zu Hause auch trainieren. Dann haben sie gute Chancen trotz ihrer Herzerkrankung", sagt Puhl abschließend.

Auf einen Blick

Insgesamt bieten derzeit zwölf Herzgruppen im Raum Saarlouis ein Trainingsangebot an: BSG Dillingen, Telefon (0 68 31) 7 49 23, TV Diefflen (0 68 38) 84 93 8, TV Rehlingen (0 68 35) 6 71 21, BSG Haustadter Tal (0 68 38) 17 24, TV Beckingen (0 68 35) 24 46, TV Saarlouis (0 68 31) 4 97 57, DRK Hüttersdorf (0 68 87) 58 60, TV Schwalbach (0 68 34) 5 43 04, TV Schwarzenholz (0 68 38) 33 76, TV Fraulautern (0 68 38) 69 88, BSG Ensdorf (0 68 31) 5 26 42, VHS Lebach (0 68 81) 24 24. cim

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