Trainer fordert Trotzreaktion

Marpingen. "Auch wenn ich jetzt darüber nachdenke, ist es mir noch unbegreiflich. Man darf verlieren, aber die Art und Weise war erschreckend." Auch eine Woche nach der 22:38-Blamage bei der HG Saarlouis II kann Dirk Werkle nicht fassen, was sein Team da geboten hat

Marpingen. "Auch wenn ich jetzt darüber nachdenke, ist es mir noch unbegreiflich. Man darf verlieren, aber die Art und Weise war erschreckend." Auch eine Woche nach der 22:38-Blamage bei der HG Saarlouis II kann Dirk Werkle nicht fassen, was sein Team da geboten hat. Doch der Trainer von Handball-Oberligist HSG Nordsaar muss seine Gedanken schnellstens sortieren, denn bereits am Samstag wartet auf ihn und seine Schützlinge um 20 Uhr in der Marpinger Sporthalle das Heimspiel gegen die SG Ottersheim-Bellheim-Zeiskam.Ob seine Jungs die Klatsche schon verdrängt haben, kann der Trainer nur erahnen: "Einige Spieler waren unter der Woche richtig geknickt. Sie wissen, was am Samstag passiert ist und sie wurden auch von vielen Seiten darauf angesprochen." Der Handballlehrer wird so schnell zum Aufbauhelfer, nimmt seine Mannschaft aber gleichzeitig in die Pflicht: "Die Jungs haben sich hoffentlich ihre Gedanken gemacht. Jetzt müssen sie eine Trotzreaktion zeigen und beweisen, dass sie es besser können."

Die Nachricht scheint angekommen, glaubt man Rückraumspieler Christian Nick: "Wir wurden nach dem Spiel sehr schlecht dargestellt, deswegen sind wir jetzt alle motiviert, wieder unsere Stärken zu zeigen." Hoffnung macht auch die Tatsache, dass Nordsaar wieder vor heimischem Publikum antreten darf. Denn zuletzt siegte man mit Unterstützung der eigenen Fans gegen den TV Moselweiß und feierte mit 31:24 den ersten Saisonsieg. Wer jedoch abergläubisch ist, sollte der HSG am Samstag keine allzu großen Chancen beimessen. Denn der kommende Gegner, die SG Ottersheim-Bellheim-Zeiskam, bezwang genauso wie die HG Saarlouis II zuvor völlig unerwartet die SG Saulheim. "Die Mannschaft gewinnt gegen Aufstiegsfavoriten wie Saulheim und Haßloch, verliert dafür aber vermeintlich leichtere Spiele", stellt Werkle fest, der dem Gegner einen starken Rückraum mit einigen schwer zu verteidigenden Linkshändern attestiert. Beim 30:25-Sieg gegen Saulheim konnte sich der äußerst souveräne Aufsteiger aus der Pfalzliga zudem auf eine überragende Torhüterleistung verlassen. Nordsaar-Trainer Werkle muss schmunzeln: "Ich habe mit einigen Trainern über den Gegner gesprochen, die Torwartposition haben die meisten dabei als Schwachstelle gesehen." Ehe die HSG Nordsaar sich aber mit den Stärken des Gegners beschäftigen kann, muss laut Werkle die eigene Grundeinstellung stimmen: "Mit der Leistung und Mentalität aus dem Heimspiel gegen Moselweiß können wir hoffentlich lange mithalten."

Auch Rückraumschütze Christian Nick hat seine Vorstellung vom Auftreten am Samstag: "Die Abwehr muss eine geschlossene Gesellschaft sein. Wenn wir alle zusammen ordentlich zupacken, können wir unser schnelles Spiel auch wieder durchziehen." Bis auf Kapitän Jan Böing plagen den Trainer keine weiteren Verletzungssorgen, die Kapselverletzung von Sebastian Stoll scheint auskuriert. Foto: Horst Klos

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