Touristen mögen den Einklang mit der Natur

Weiskirchen · Das Flair Parkhotel Weiskirchen wurde als 100. Teilnehmer am Umweltcheck des Hotel- und Gaststättenverbands ausgezeichnet – mit Gold. Neben dem Dehoga-Präsidenten Ernst Fischer war auch Bundesumweltminister Peter Altmaier gekommen, um zu gratulieren.

 Da staunte Bundesumweltminister Peter Altmaier (Mitte). Selbst der Kaffeesatz wird verwertet: Peregrin Maier (links) gibt ihn als Dünger an den Hobbygärtner Werner Maas weiter. Foto: Rolf Ruppenthal

Da staunte Bundesumweltminister Peter Altmaier (Mitte). Selbst der Kaffeesatz wird verwertet: Peregrin Maier (links) gibt ihn als Dünger an den Hobbygärtner Werner Maas weiter. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Peter Altmaier fühlte sich sichtlich wohl. In der saarländischen Heimat, zwischen alten Bekannten und umringt von Köstlichkeiten aus der Region. Auf einem Tisch im sonnigen Hof des Parkhotels Weiskirchen gab es Backwaren, Fruchtsäfte, Marmeladen, Wein und vieles mehr. Alles Produkte, die das Parkhotel charakterisieren - und den Grund darstellen, wieso Bundesumweltminister Altmaier am Freitag nach Weiskirchen gekommen war: Das Kurhotel erhielt die Dehoga-Umweltauszeichnung in Gold (die SZ berichtete kurz). Damit wurde das Unternehmen dafür ausgezeichnet, dass es besonderen Wert auf umweltbewusste Betriebsführung legt und die entsprechenden Kriterien des Projektes "Umweltcheck" erfüllt hat, das der Deutschen Hotel- und Gastronomieverband und das Bundesumweltministerium im Jahr 2006 ins Leben gerufen hatten. Es war insgesamt die 100. Auszeichnung und die zweite im Saarland. Die Erste erhielt das Hotel Madeleíne in Saarbrücken.

"Wir haben uns auf Produkte aus der Region spezialisiert", verrät Hotelchef Peregrin Maier, "dazu gehören beispielsweise Forellen und Flusskrebse aus der Zucht in den nahe gelegenen Wäldern. Außerdem haben wir ein Blockheizkraftwerk". Auch Obst, Gemüse und Weine kämen von Lieferanten aus der Region. Eine Anekdote gefiel Peter Altmaier am besten. So verwendet ein benachbarter Bauer den Kaffeesatz des Hotel als Düngemittel und beliefert das Hotel im Gegenzug mit frischen Obst. "Das hat meine Großmutter früher auch gemacht", so der Umweltminister. In seiner anschließenden Rede betonte Altmaier, wie erfolgreich das Projekt bislang gewesen sei: "Deutsche Hotels bestechen durch Kontinuität und Tradition. Deshalb ist es eine Tatsache, dass die meisten Deutschen Ferien in Deutschland machen. Dazu trägt auch die Entwicklung bei, dass das Umweltbewusstsein im Torismus gestiegen ist. Das hat für die Unternehmen auch einen wirtschaftlichen Vorteil, weil die Menschen bereit sind, für Qualität Geld zu bezahlen." Dazu gehöre auch, den Stromverbrauch zu senken und Abfälle zu vermeiden. "Immer mehr potenzielle Gäste fragen danach", sagt Altmaier. "Unternehmen, die das frühzeitig erkannt haben, haben jetzt Kostenvorteile."

Deshalb sei die Dehoga-Auszeichnung auch ein aussagekräftiger Indikator. "Der Preis und seine Kriterien sind gut konzipiert. Die Richtlinien sind streng, aber dadurch ist die Auszeichnung auch etwas wert."

Ernst Fischer, seines Zeichens Dehoga-Präsident, pflichtet bei: "Das Gastgewerbe stellt sich seiner Verantwortung, das ist erfreulich. Die Unternehmen haben im großen Stil investiert und somit ihren Beitrag geleistet." Dies sei auch daran zu sehen, wie gut das Projekt angenommen wurde. Jedoch: "Wir sind gut, können aber noch besser werden", formuliert Fischer zum Abschluss seiner Rede.

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