Totenkrone weckt das Interesse der Wissenschaft

Dudweiler/Reden. Ein Wiedersehen nach zwei Jahren im Landesdenkmalamt in Reden: Dort hat Archäologin Nicole Kasparek gerade eine so genannte Totenkrone in mühsamer Kleinarbeit von Erdreich befreit. Diese Krone, von der noch ein Stück Bronzedrahtgeflecht, Textilreste, Perlchen und eine kleine Bronzenadel übrig sind, hat einmal einem kleinen Mädchen gehört

Dudweiler/Reden. Ein Wiedersehen nach zwei Jahren im Landesdenkmalamt in Reden: Dort hat Archäologin Nicole Kasparek gerade eine so genannte Totenkrone in mühsamer Kleinarbeit von Erdreich befreit. Diese Krone, von der noch ein Stück Bronzedrahtgeflecht, Textilreste, Perlchen und eine kleine Bronzenadel übrig sind, hat einmal einem kleinen Mädchen gehört. Ein Kind, das - aus welchen Gründen auch immer - allzu früh sein Leben lassen musste.

Das Wort Krone, sagt Kaspareks Kollege Emanuel Roth, trifft die Sache eigentlich nicht. Eher handele es sich um ein biegsames Geflecht mit mehreren Bestandteilen, das normale kleine Mädchen, die Kinder einfacher Leute, und nicht etwa Prinzessinnen oder andere Adlige mit ins Grab genommen haben. Im Übrigen sei dies nicht ungewöhnlich für Bestattungen aus dem 18. Jahrhundert. Aus dieser Zeit datiert der Fund, der vor zwei Jahren im Umfeld der Turmschule gemacht worden ist. Damals, im Juli 2007, so geht aus einer ausführlichen Dokumentation von Grabungsleiterin Constanze Schiele hervor, wurde zwischen dem Alten Turm, dem so genannten Brenner-Haus und der Turmschule die Asphaltdecke entfernt, um die Fläche neu zu gestalten. Dabei stießen Bauarbeiter auf einzelne Knochen und auch auf gut erhaltene Schädel. Kein Wunder, denn hier existierte mal eine Kirche und damit auch ein Friedhof. Der Alte Turm, das älteste Bauwerk von Dudweiler, ist an dieser Stelle noch übrig geblieben.

Es wurden vier Gräber von Kleinkindern geborgen. Unter anderem das Grab des Mädchens mit der Totenkrone. Ein Teil, schreibt Constanze Schiele, war noch so gut erhalten, dass man das genaue Aussehen beobachten konnte: Hier war ein dünner Bronzedraht zu einer Reihe von vier nebeneinander liegenden Schlingen gebogen. Der dünne Draht war nochmals umwickelt, und zwar so, dass sich dicht an dicht kleine stilisierte Blütenformen aus Schlingen ergeben. Hellblaue, runde Glasperlen, Bronzeflitter und eine dünne Bronzenadel waren am Ende noch auffindbar. Für den Fund interessiert sich mittlerweile auch eine Wissenschaftlerin aus Berlin, die nach Informationen von Emanuel Roth Kontakt mit dem Landesdenkmalamt in Reden aufgenommen hat.

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