Tonkünstler erobern den Raum

Saarbrücken. Georg Wolf gehört zu den Stammgästen der Saarbrücker Sommermusik

 Tänzerin und Choreografin Bettina Helmrich arbeitet gern mit Vertretern der Improvisierten Musik zusammen. Foto: Sommermusik

Tänzerin und Choreografin Bettina Helmrich arbeitet gern mit Vertretern der Improvisierten Musik zusammen. Foto: Sommermusik

Saarbrücken. Georg Wolf gehört zu den Stammgästen der Saarbrücker Sommermusik. Auch in der aktuellen Saison war der Kontrabassist aus Gießen bereits bei dem Festival mit von der Partie: Mit dem Posaunisten Paul Hubweber widmete sich Wolf, der seine Musikerlaufbahn in den späten 1970er Jahren mit Swing, Bop und Free Jazz begann, seiner seit langem bevorzugten Disziplin: der Improvisierten Musik.Das freie Miteinander "ohne konkretes Thema oder eine Botschaft" pflegt der international gefragte Tieftonkünstler auch in seinem Trio KlangKörper, freilich in Verbindung mit Tanz: "Tanz und Musik korrelieren miteinander und lassen ein sich ständig veränderndes Geflecht aus Klängen und Bewegungen im Raum entstehen", wird nun bei Georg Wolfs zweitem Sommermusik-Besuch versprochen. Spielort am Samstag, 3. September, 20 Uhr, ist das Theater im Viertel am Landwehrplatz. Die KlangKörper-Mitstreiter sind Dirk Marwedel ("erweitertes" Saxofon) und Bettina Helmrich (Tanz). "Das Projekt gibt's schon seit zehn Jahren; nach einem ersten informellen Versuch hatten wir uns entschieden, zusammen zu arbeiten", erzählt Wolf. "Wir treffen uns sporadisch. Auftritte gab's bereits in Wiesbaden, Gießen und Kassel."

Der 1959 geborene Saxofonist Dirk Marwedel steht bei einer Vielzahl von Konzerten in Europa und Kanada mit Größen rund um das Improvisationsgenre auf der Bühne und wirkt bei interdisziplinären Unternehmungen mit wie Performances, Klanginstallationen, Film, Theater, Skulptur und Malerei. Dabei überschreitet der auch als Steinbildhauer ausgebildete Marwedel gerne "die Grenzen gängiger Begriffe und Wahrnehmungsweisen und die gewohnten Vorstellungen vom Klangspektrum des Saxofons". Nicht zuletzt durch Einbeziehung von unkonventionellem Instrumentarium wie Schläuchen, Ballons und Wasser geraten die Trennlinien von Ton, Klang und Geräusch in Bewegung und es eröffnen sich "neue musikalisch-akustische Erfahrungen in noch definitionsfreien Klangräumen".

Bettina Helmrich studierte zeitgenössischen Tanz, Video und Performance am European Dance Development Center der Hochschule der Künste im niederländischen Arnheim und arbeitet seit 13 Jahren als freischaffende Tänzerin und Choreographin mit zeitweiligen Engagements am Staatstheater Kassel. Seit 2009 unterrichtet sie an der Berufsfachschule für Tanz, Improvisation und Performance in Freiburg. Solistisch verbindet Helmrich gerne den Tanz mit dem Medium Video und kooperiert darüberhinaus genreübergreifend mit Protagonisten der Improvisierten Musik und Bildenden Kunst.

Die Frage, was Sommermusik-Besucher im Theater im Viertel erwartet, beantworten die KlangKörper-Mitglieder mit einem vielsagend fragenden "Wer weiß?"

Samstag, 3. September, 20 Uhr, Theater im Viertel am Landwehrplatz: KlangKörper. Der Eintritt ist frei.

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