Tod ist für Kinder kein Tabu

Saarbrücken. Krankheit, Leid, Sterben und Tod: Mit diesen traurigen Themen setzen sich Grundschüler während des Projektes "Hospiz macht Schule" auseinander. Das Paul Marien Hospiz am Evangelischen Stadtkrankenhaus in Saarbrücken zeigt seit 17. September die Arbeiten von Schülern der 3

Saarbrücken. Krankheit, Leid, Sterben und Tod: Mit diesen traurigen Themen setzen sich Grundschüler während des Projektes "Hospiz macht Schule" auseinander. Das Paul Marien Hospiz am Evangelischen Stadtkrankenhaus in Saarbrücken zeigt seit 17. September die Arbeiten von Schülern der 3. Klasse der Grundschule Saarlouis-Steinrausch, die 2009 während einer Projektwoche Plakate und Bilder gemalt und Zeichnungen zu Papier gebracht haben. Unter der Leitung von sechs ehrenamtlichen Hospizhelfern setzten sich die Grundschüler in Kleingruppen mit dem Tod auseinander. Wie ist das, wenn jemand stirbt? Wie ist es für denjenigen selbst und wie ist es für die, die zurückbleiben? Die Auseinandersetzung der Kinder mit diesen Fragen spiegelt sich in ihren Bildern. Der letzte Tag rundete mit dem Thema "Trost und trösten" die Projektwoche ab. Damit schloss sich ein Kreis. Die Arbeit an "Hospiz macht Schule" begann bereits im Juni 2005 und geht auf die Initiative der Hospizbewegung Düren in Nordrhein-Westfalen zurück. Zwei Jahre entwickelten Pädagogen, Psychologen, Hospizkoordinatoren und ehrenamtliche Hospizmitarbeiter die Projektwoche. Damals wurde das Projekt im Rahmen des Modellprogramms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Aufbau generationsübergreifender Freiwilligendienste gefördert. Das Einführungsseminar, das die Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Saarland e.V. im März 2008 für 23 ehrenamtliche Hospizhelfer organisierte, fand in diesem Rahmen statt. Welche Gründe sprechen für "Hospiz macht Schule" und die Ausstellung? Dass Sterben und Tod selbstverständlich zum Leben dazugehören, will die Hospizbewegung ins gesellschaftliche Bewusstsein zurückbringen, schreibt das Paul Marien Hospiz. Kinder machen Erfahrungen mit Sterben und Tod im Alter von 4 bis 12 Jahren. Kinder zwischen acht und zehn Jahren seien noch unberührt von dem Tabu, das unsere Gesellschaft über Sterben und Tod legt. Das Projekt macht viel Freude und alle Beteiligten profitieren davon. Gerade wenn ein Todesfall im Umfeld der Klasse Lehrer und Kinder beschäftigt, bietet das Projekt gute Unterstützungsmöglichkeiten.

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