Titelgewinn mit Ansage

Saarbrücken. "In der Saison-Vorbereitung hat man schon gemerkt, dass die Mannschaft in dieser Saison ganz vorne mitspielen will", freut sich Andreas Klemm, Geschäftsführer des 2006 gegründeten kurdischen Fußballclubs FC Kandil Saarbrücken: "In der Vor-Saison wurden wir Dritter. Und deshalb haben wir uns als erstes Ziel vorgenommen, aufzusteigen

 Die Spieler des FC Kandil feiern die Meisterschaft in der Kreisliga A Halberg ausgelassen. Foto: Heiko Lehmann

Die Spieler des FC Kandil feiern die Meisterschaft in der Kreisliga A Halberg ausgelassen. Foto: Heiko Lehmann

Saarbrücken. "In der Saison-Vorbereitung hat man schon gemerkt, dass die Mannschaft in dieser Saison ganz vorne mitspielen will", freut sich Andreas Klemm, Geschäftsführer des 2006 gegründeten kurdischen Fußballclubs FC Kandil Saarbrücken: "In der Vor-Saison wurden wir Dritter. Und deshalb haben wir uns als erstes Ziel vorgenommen, aufzusteigen. Das zweite Ziel war dann die Meisterschaft." Beide Ziele hat der junge Verein erreicht. Vor allem dank der besten Abwehr der Kreisliga A Halberg hat sich die Mannschaft von Trainer Medeni Kurt den Titel und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga Saarbrücken gesichert. Am Sonntag findet in der katholischen Gemeinde Folsterhöhe ab 13 Uhr die offizielle Feier des Vereins statt."Über die gesamte Saison hat die Mannschaft kleinere Rückschläge immer sehr gut weggesteckt und hat auf den Punkt die Leistung gebracht, die nötig war", schwärmt Klemm von der Mannschaft, aus der vor allem ein Akteur herausragte: Mehmat Yildiz. Der offensive Mittelfeldspieler war der stärkste Spieler der Klasse, was auch seine Torausbeute belegt: 42 Tore erzielte Yildiz in nur 30 Spielen. "Er hat einige sehr brillante Spiele gemacht hat", lobt Geschäftsführer Klemm und ergänzt: "Er war ohne Frage der beste Spieler der Liga. Aber trotzdem kann ein solcher Spieler nicht ohne eine gute Mannschaft erfolgreich sein. Insgesamt war unsere Mannschaft sehr stabil und hat sich als echtes Team präsentiert."

Das zeigte sich laut Klemm vor allem bei den nicht ganz so starken Auftritten: "In manchen Spielen haben wir die Gegner überrollt. Aber es gab auch richtig enge Spiele, in denen die Mannschaft gezeigt hat, dass sie auch diese gewinnen will. Und das ist auch meistens gelungen." Stolz hebt er die Disziplin hervor, die sich die Spieler des FC Kandil angeeignet haben.

Von der schwärmt auch Spieler Mehmet Karaoglan, der den aus beruflichen Gründen ausscheidenden Meistertrainer Kurt in der kommenden Saison zusammen mit dem französischen Spielertrainer Mehed Sanak beerben wird. Ganz besonders freute sich Karaoglan aber über die Unterstützung seiner Mannschaft, nachdem bei ihm ein Hirntumor diagnostiziert wurde. Karaoglan stolperte bei einem Spiel am 13. November - dem Geburtstag seines Sohnes - und knallte mit dem Kopf auf den Boden. Bei der Routine-Untersuchung im Krankenhaus entdeckten die Ärzte einen gutartigen Tumor. Eine Woche später wurde Karaoglan operiert, absolvierte anschließend eine Reha und steht dem Verein nun wieder zur Verfügung: "Meine Familie und meine Freunde haben mir die Kraft gegeben, das alles zu überstehen", sagt der 33-Jährige: "Nach der Diagnose war die Welt für mich am Ende. Die Operation ist gut gelaufen, und ich fühle mich wieder ganz gut. Ich versuche, mich als Trainer zu stabilisieren und der Mannschaft so zu helfen."

Ob er selbst noch einmal mitspielen wird, weiß Karaoglan derzeit noch nicht. Ehrgeizige Ziele hat er aber schon: "Wir wollen uns als neue Trainer erst einmal einarbeiten und schauen, wofür es reicht. Vielleicht können wir wieder ganz oben mitspielen." Dass dies möglich ist, will auch Geschäftsführer Andreas Klemm nicht bestreiten. Er meint: "Wenn wir alle Spieler halten können, wäre das realistisch. Und danach sieht es im Moment aus." "Insgesamt war unsere Mannschaft sehr stabil und hat sich als echtes Team präsentiert."

Andreas Klemm, Geschäftsführer des FC Kandil

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort