Tischtennis - nur mit Köpfchen

Saarbrücken. Tischtennis mal anders. Die Tischtennisschläger und -bälle bleiben in der Tasche. Ein Plastikball mit 18 Zentimetern Umfang als Sportgerät wird mit dem Kopf gespielt. Die Regeln sind ähnlich denen des Tischtennis. Ausnahme: Man darf die Platte berühren und den Ball auch volley annehmen

 Marvin Löscher aus Saarbrücken spielt Headis. Foto: Wieck

Marvin Löscher aus Saarbrücken spielt Headis. Foto: Wieck

Saarbrücken. Tischtennis mal anders. Die Tischtennisschläger und -bälle bleiben in der Tasche. Ein Plastikball mit 18 Zentimetern Umfang als Sportgerät wird mit dem Kopf gespielt. Die Regeln sind ähnlich denen des Tischtennis. Ausnahme: Man darf die Platte berühren und den Ball auch volley annehmen. Das Ganze nennt sich Headis (Wortkreation aus dem englischen Wort für Kopf "head" und der Endung "is" in Anlehnung an das Wort Tennis) und ist eine Kombination aus dem Kopfballspiel beim Fußball und der Taktik und Beinarbeit des Tischtennis. Einer der Besten dieser jungen Sportart ist Marvin Löscher, gebürtiger Hannoveraner und Sportstudent an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Im Sommer wurde er in Kaiserslautern Weltmeister. Zum Headis gekommen ist er durch Trainingspartner René Wegner, dem Erfinder des Headis und Marvins Kommilitone an der Uni. Auf die Spielidee des Kopfball-Tischtennis kam Wegner mit Freunden im Schwimmbad. Mit Gleichgesinnten aus Saarbrücken hat er den eingetragenen Verein Headis United gegründet und Anfang des Jahres Löscher mit ins Boot geholt. Auch am vergangenen Wochenende beim Saar-Lor-Lux-Turnier in Halle 6 des Uni-Geländes dominierte Weltmeister Löscher. Ohne Probleme in der Vorrunde setzte er sich auch im Viertelfinale in einer Neuauflage des WM-Finals gegen Robert Lui in zwei Sätzen durch. Das spannendste Spiel des Tages sollte das Halbfinale zwischen Löscher und seinem Entdecker Wegner werden. In drei engen Sätzen behielt der Weltmeister die Oberhand. Im Finale gegen den Weltranglisten-Vierten Florian Rädler gewann er in zwei Sätzen. Bei der Weltmeisterschaft hatte Löscher noch den Vorteil, dass ihn niemand kannte. Dieses Mal zählte er zu den Favoriten. "Ich konnte jetzt nicht mehr unbefangen wie ein Neuling aufspielen. Da ich zum Favoritenkreis dazu gehöre, musste ich dem auch gerecht werden", sagt er selbstbewusst. So souverän wie Löscher entschied die Kaiserslauterin Verena Kullack das Finale der Frauen für sich: Die WM-Zweite gewann in zwei Sätzen gegen Katharina Schneppel aus Stelzenberg.

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