Tillermanns klangvolle Rückkehr

Oberbexbach. Sie hatten sich offensichtlich aufeinander gefreut, die Musiker von Marx-Rootschilt-Tillermann und ihr Publikum am Höcherberg. Über 260 musikbegeisterte Fans füllten das Volkshaus, um die nach der Rückkehr von Hubi Tillermann wieder komplette Gruppe zu erleben (wir berichteten)

Oberbexbach. Sie hatten sich offensichtlich aufeinander gefreut, die Musiker von Marx-Rootschilt-Tillermann und ihr Publikum am Höcherberg. Über 260 musikbegeisterte Fans füllten das Volkshaus, um die nach der Rückkehr von Hubi Tillermann wieder komplette Gruppe zu erleben (wir berichteten).Ihrem Publikum, im Volkshaus boten die Fünf, seit November 2011 wieder vereint, einen Querschnitt aus ihrem vor über 35 Jahren begründeten Repertoire. Die Songs aus den ersten Band-Jahren wirkten dabei alles andere als aufgewärmt. Marx-Rootschilt-Tillermann hatten für ihren Auftritt die Stücke geschickt in die Jetzt-Zeit transportiert, und sie wirkten so frisch wie gerade eingespielt.

"Diesen Abend habe ich mir seit langem frei gehalten für den Konzertbesuch", sagte Karl-Roland Bernd, der schon lange ein Fan von Marx-Rootschilt-Tillermann ist. Songs wie "Close your eyes" haben ihn immer schon fasziniert. "Gefreut habe ich mich aber auch auf die Eigenkomposition 'God save the Tillermann'", gestand Bernd, den neben der guten, unverfälschten Musik auch der Einfallsreichtum der Bandmitglieder beeindruckt.

"So gute Bands erlebt man hier im Winter eher selten", meinte Ute Stodtmann. Deshalb sei der Besuch im Volkshaus ein Muss gewesen. "Vor allem hat mich gefreut, dass Hubi Tillermann jetzt wieder mit von der Partie ist", machte Ute Stodtmann der Gruppe ein Kompliment für ihre hervorragenden Arrangements.

Drei Grundstimmen, ein kraftvoller Bass und ein Sänger waren ein echtes Erfolgsrezept, mit dem sich ein wirklich beachtenswertes Konzert bestreiten ließ. Das galt ganz besonders für die a cappella interpretierten Stücke, die für diese Gruppe schon immer ein Markenzeichen waren.

Technik spielte bei Marx-Rootschilt-Tillermann eine eher untergeordnete Rolle. Ohne Mikro ging's natürlich nicht im Volkshaus, aber Verstärker, die mit hoher Wattzahl Musik und Gesang aufmotzen, brauchte es bei diesem stimmungsvollen und beinah heimeligen Abend nicht. Geschickt hatten die fünf Musiker bekannte Titel und Eigenkompositionen für den Abend gemischt. So sangen sie zwischen dem Poco-Titel (Kepp on trying" und dem "Redemption Song" von Bob Marley das selbst komponierte Stück "River".

Sehr emotional war das von James Taylor stammende "You can close your eyes". Dabei kamen einige Leute im Saal tatsächlich auf die Idee, Kerzen auf ihrem Tisch anzuzünden und zur Musik von Marx-Rootschilt-Tillermann zu träumen. "That lonesome Road" aus dem Songbook von James Taylor eröffnete das zweite Set mit der eigenartigen Stimmung, die beim Befahren einer langen, wenig benutzten Landstraße schon mal aufkommen kann. Dazu passte später das von der Gruppe selber stammende Stück "Cold night", das weniger an die Kälte der Nacht als an die Kälte zwischen Menschen erinnerte.

Immer wieder streuten die Leutchen von Marx-Rootschilt-Tillermann witzige Sprüche ein. Einer davon bezog sich auf das Volkshaus und seine Möblierung. "Wir haben uns sooo nach den beigefarbenen Tischen im Volkshaus gesehnt", sagte Michael Marx unter dem Gelächter der Zuhörer. Und schön sei es ja, dass die Gruppe jetzt wieder komplett sei. Aber es habe auch Nachteile: "Jetzt geht die Gage durch fünf!" Das Publikum wusste den Gag einzuordnen, denn natürlich war die Gruppe ja froh, den Heimkehrer Hubi Tillermann wieder mit im Boot zu haben. "So gute Bands erlebt man hier im Winter eher selten."

Ute Stodtmann

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort