Tierischer Siegertyp bleibt anonym

Reisbach · 23 Zentimeter lange Löffel: Die längsten Ohren im Landkreis Saarlouis hat die Kaninchendame von Maria und Bruno Neu aus Reisbach. Die beiden Kaninchenzüchter haben das Tier bereits zweimal ausgestellt.

 Die Kaninchendame von Maria und Bruno Neu lauscht neugierig ihrem Umfeld. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Die Kaninchendame von Maria und Bruno Neu lauscht neugierig ihrem Umfeld. Foto: Jenny Kallenbrunnen

Foto: Jenny Kallenbrunnen

Einen Namen hat die Kreisrekordgewinnerin dieser Woche leider nicht. Dafür aber die längsten Ohren im Kreis Saarlouis. Ihre Löffel sind ganze 23 Zentimeter lang. Die Kaninchendame von Maria und Bruno Neu in Reisbach ist ein Deutscher Riese und gehört damit zu den größten Kaninchenarten überhaupt. Dreieinhalb Jahre ist sie alt und ganze acht Kilogramm schwer. Ihr Körper ist lang gestreckt stolze 75 Zentimeter lang, "ein sehr großes Kaninchen", sagt Maria Neu (58). Sie ist die Vorsitzende des Rassenkaninchenzuchtvereins Reisbach.

Zum Hobby Kaninchen züchten kam sie durch ihren Mann Bruno Neu. Der heute 70-Jährige war schon 1969 in den damals erst vier Jahre alten Reisbacher Verein eingetreten; seit den 1970er Jahren züchtet er Deutsche Riesen, seine liebste Kaninchenart. "Es sieht einfach toll aus, wenn die sich aufrichten und die Ohren aufstellen", sagt er, "das ist ein majestätischer Anblick." Schon als Kind hatte Bruno Neu ein Kaninchen zu Hause, ebenfalls einen Deutschen Riesen. Die Kreisrekordgewinnerin ist sein Lieblingstier.

Zweimal war sie schon auf einer Ausstellung, auf einer Kreisschau jeweils, das erste Mal im Jahr 2010. Sie hat gut abgeschnitten, unter anderem auch wegen ihrer langen Ohren, aber auch wegen ihres schönen Körperbaus und des guten, dichten Fells.

Zurzeit hat die Kaninchendame aber anderes zu tun, als gut auszusehen: Im März ist sie fünffache Mutter geworden. Schon ihre drei Monate alten Jungen haben sehr viel längere Ohren als die ausgewachsenen Tiere der Russenkaninchen, die das Paar außerdem bei sich zu Hause hält und züchtet. Insgesamt leben bei den Neus in Reisbach rund 40 Kaninchen. Dazu noch zwei Pferde, einige Hühner und ein Bulle.

Der Rassenkaninchenzuchtverein Reisbach hat knapp 30 Mitglieder, aber die machen sich untereinander keine Konkurrenz: Jeder züchtet eine andere Kaninchenrasse. Auf den Ausstellungen verkauft das Paar seine Kaninchen auch, zwischen 100 und 200 Euro kostet ein junger ausgewachsener Deutscher Riese.

Die Rasse ist aber nicht mehr so beliebt auf Ausstellungen, wie sie es einmal war. "Wegen der Größe eben", sagt Maria Neu, "es kostet viel Geld, sie mit den Futtermengen auf das richtige Gewicht zu bringen. So ein bis zu zehn Kilo schweres Tier frisst ja auch was weg. Und man braucht auch eine größere Transportbox. Es ist eben alles ein bisschen größer bei ihnen."

Die Kaninchen, die das Paar behält, werden irgendwann geschlachtet, meist etwa im Alter von fünf Jahren. "Wir können ja auch kein Kaninchenaltersheim aufmachen", sagt Maria Neu und verrät: In zwei Jahren könnte die Kreisrekordgewinnerin mit den schönen Löffeln schon als Ragout auf dem Teller landen.Die Saarbrücker Zeitung sucht alle 14 Tage außergewöhnliche Rekordhalter. In unserer Serie "Kreisrekord" stellen wir ausgefallene Höchstmarken aus dem Landkreis vor. Der Wetterbericht sagt tatsächlich Sommer vorher mit richtig heißen Temperaturen für die kommenden Tage. Für den nächsten Teil fragen wir: Wer hat die meisten Sonnenschirme? Meldeschluss ist Sonntag, 23. Juni. Den Gewinner stellen wir in der darauffolgenden Woche vor.

Adresse: Saarbrücker Zeitung, Redaktion, Adlerstraße 3, 66740 Saarlouis, oder melden Sie sich unter Telefonnummer (0 68 31) 9 49 84 50, Fax (0 68 31) 9 49 84 59, E-Mail: redsls@sz-sb.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort