Thomas Blug begeisterte mit Hendrix-Songs

Saarbrücken. Ein Konzert wie ein Kindergeburtstag: laut und fröhlich. Gut gelaunt und von Fotografen umzingelt präsentierten der international renommierte saarländische Vorzeige-Rockgitarrist Thomas Blug und Band am Freitag in der gut besuchten Saarbrücker Bel Etage ihre Versionen von Hendrix-Klassikern

Saarbrücken. Ein Konzert wie ein Kindergeburtstag: laut und fröhlich. Gut gelaunt und von Fotografen umzingelt präsentierten der international renommierte saarländische Vorzeige-Rockgitarrist Thomas Blug und Band am Freitag in der gut besuchten Saarbrücker Bel Etage ihre Versionen von Hendrix-Klassikern. Und pflegten dabei gleich noch mit "Superstitious" und "Whole lotta love" Hommagen an Stevie Wonder und Led Zeppelin ein. Gleich drei Schlagzeuger werden während der "Blug plays Hendrix"-Tournee, zu der auch eine Live-CD/DVD erschienen ist, verschlissen. An diesem Abend sorgte Manni von Bohr für einen ungemein dichten Rhythmusteppich - da hielt selbst die Kellnerin trotz vollen Gläsertabletts fasziniert inne.So wie von Bohrs virtuoses Spiel unzählige Schlagzeuger beeinflusst hat, wirkt offenbar auch seine Frisur stilprägend: Im Publikum wimmelte es von Männern mit grauen Pferdeschwänzen, die fleißig fachsimpelten. Derweil ihre jüngeren Kollegen von der Hardrockfraktion, unschwer zu erkennen an Stiefeln mit Schlangenmuster und der offen getragenen Lockenpracht, damit beschäftigt waren, Mädels mit Stilettosandalen und rot lackierten Zehennägeln zu erklären, was da vorne auf der Bühne passierte.

Kein schnödes Kopistentum: Blug & Co drückten Titeln wie "Foxy Lady", "Hey Joe", "All along the watchtower", "Purple haze" et cetera ihren eigenen Stempel auf. Rockiger ging's zur Sache als beim Original und weniger psychedelisch und traumwandlerisch, aber nicht minder engagiert: Blug verausgabte sich unter dem Jubel der Masse derart, dass er bei den Ansagen japste. Dank einer umfangreichen Sammlung von Effektgeräten ließ er seine Fender Stratocaster mit amtlichem Raubtiersound wuchtig brüllen, bei Läufen oft im Duett mit David Reaman, einem Sänger mit der Lizenz zum Kreischen. Am Bass groovte mit Arbeitermiene Reggie Worthy. Feine Mucke - aber nach knapp 45 Minuten eine halbe Stunde Pause machen, das wäre Jimi wohl nur bei zu wenig Drogen passiert. Bel-Etage-Chef Harald Bruch will Blug im kommenden Jahr wieder engagieren. kek

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