Thomas Alt wirft das Handtuch

Marpingen. Quo vadis, FC Hellas Marpingen? Die Hiobsbotschaften für den Verbandsliga-Absteiger reißen nicht ab. Nachdem Norman Scherer, Alex Nenno, Stefan Scherer, Andreas Finkler, Sören Recktenwald und Michael Krämer schon während der Rückrunde ihren Abschied zum Saisonende angekündigt hatten, nahm jetzt auch kurzfristig Trainer Thomas Alt seinen Hut

 Thomas Alt (rechts) hat die Nase von Anfeindungen voll und wechselt zum SV Hofeld. Foto: taf

Thomas Alt (rechts) hat die Nase von Anfeindungen voll und wechselt zum SV Hofeld. Foto: taf

Marpingen. Quo vadis, FC Hellas Marpingen? Die Hiobsbotschaften für den Verbandsliga-Absteiger reißen nicht ab. Nachdem Norman Scherer, Alex Nenno, Stefan Scherer, Andreas Finkler, Sören Recktenwald und Michael Krämer schon während der Rückrunde ihren Abschied zum Saisonende angekündigt hatten, nahm jetzt auch kurzfristig Trainer Thomas Alt seinen Hut. Damit ist dem Verein nicht nur das halbe Stammpersonal abhanden gekommen, sondern auch die sportliche Leitung. Wie geht es jetzt weiter in Marpingen? "Es ist ohne Frage eine schwierige Situation, in der wir uns derzeit befinden", gibt Dietmar Recktenwald unumwunden zu. Mit dem Ausscheiden von Alt hat der Vorsitzende des FC Hellas nicht gerechnet: "Wenn wir ein paar Wochen früher gewusst hätten, dass Thomas geht, hätten wir uns in Ruhe nach einem Nachfolger umsehen können. Jetzt wird es natürlich schwierig, in relativ kurzer Zeit einen adäquaten Ersatz zu finden." Während Recktenwald das sagt, ist die Enttäuschung, die in seiner Stimme mitschwingt, unüberhörbar. "Ich habe Thomas immer den Rücken gestärkt", fühlt sich Recktenwald von Alt irgendwie im Stich gelassen.Im Stich gelassen fühlte sich allerdings auch Trainer Alt. Zwar nicht von Recktenwald und Mannschaftsbetreuer Bernd Warschburger, "die immer hinter mir standen", sondern von anderen Vereins- und Vorstandsmitgliedern: "Unser Konzept war es, mit jungen Spielern zu arbeiten, diese weiterzuentwickeln und zu formen. Das bedeutet, dass man aber auch einkalkulieren muss, dass es nicht immer hundertprozentig läuft, dass am Ende einer Saison auch mal der Abstieg stehen kann." Dieser Zusammenhang sei einigen nicht bewusst gewesen. Schlimmer noch für Alt seien aber die Kommentare von außerhalb des Spielfeldes gewesen. Die seien teilweise unter die Gürtellinie gegangen. "Dass ich permanent von außen verschrien werde, das muss ich mir ehrlich gesagt nicht gefallen lassen. Daher habe ich die sportliche Verantwortung für den Abstieg übernommen und die Konsequenz gezogen", erläutert der Spielertrainer, warum er den FC Hellas nach vier Jahren verlässt: "Ich denke, dass es für mich und den Verein die richtige Entscheidung war." In der kommenden Saison wird Alt den Bezirksligisten SV Hofeld trainieren: "Ich habe zwei Jahre in Hofeld gespielt und noch immer viele Freunde dort, von daher fiel die Entscheidung dann recht schnell." Marpingen ist unterdessen auf der Suche nach einem Spielertrainer. Die von Recktenwald angestrebte interne Lösung wird es nicht geben: Timo Ocwirk, den der Hellas-Vorsitzende gerne als Spielertrainer verpflichtet hätte, hat unter der Woche seinen Spind in Marpingen leer geräumt. "Ich hatte zwar im vergangenen Februar zugesagt, den Posten des Co-Trainers zu übernehmen, aber so wie sich die Dinge jetzt entwickelt haben, trete ich von dieser Zusage zurück", erklärt Ocwirk, der nach eigener Aussage Angebote von Verbands- und Oberligisten vorliegen hat. Ocwirk sagt: "Marpingen zu verlassen ist eine rein sportliche Entscheidung. Ich bin jetzt 29 Jahre und ich möchte noch einmal eine neue Herausforderung annehmen." Und die finde der ehemalige Akteur von Wormatia Worms eben nicht in der Landesliga Nordost, wo der FC Hellas in der kommenden Saison spielen wird. "Es ist ohne Frage eine schwierige Situation, in der wir uns derzeit befinden."Dietmar Recktenwald, Vorsitzender des FC Marpingen

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