Theoretisch ja, praktisch nein

Gonnesweiler. Ulrich Paxler aus St. Wendel ist Surfer. Sobald das Wetter es zulässt, packt er sein Brett und fährt mit seiner Familie zum Bostalsee. "Wenn alles normal läuft, sind wir in der Saison jedes Wochenende am See", erzählt er. Gerade war dort Saisoneröffnung. Aber Paxler kann nicht surfen. Schuld sind die Bauarbeiten für den Ferienpark am Bostalsee

 Bauarbeiten erschweren Surfern das Leben. Foto: B&K

Bauarbeiten erschweren Surfern das Leben. Foto: B&K

Gonnesweiler. Ulrich Paxler aus St. Wendel ist Surfer. Sobald das Wetter es zulässt, packt er sein Brett und fährt mit seiner Familie zum Bostalsee. "Wenn alles normal läuft, sind wir in der Saison jedes Wochenende am See", erzählt er. Gerade war dort Saisoneröffnung. Aber Paxler kann nicht surfen.Schuld sind die Bauarbeiten für den Ferienpark am Bostalsee. Zwar ist die Surferbasis weiter frei zugänglich, aber "man kommt mit dem Pkw nicht mehr auf den Parkplatz", klagt Paxler. Für Schwimmer oder Sonnenanbeter sei das kein Problem. Aber für Surfer schon. Schließlich bleiben sie in der Regel den ganzen Tag am See. Und dann haben sie nicht nur ihr schweres Brett und andere Ausrüstung, sondern auch Verpflegung dabei. Die Möglichkeit, am Ende der Staumauer zu parken, sei daher keine echte Alternative. "Eineinhalb Kilometer mit so viel Equipment gehen - das ist unmöglich", sagt der 47-Jährige. Theoretisch sei das Surfen zwar weiter möglich, aber praktisch mache das wohl niemand. Denn Surfer müssten unbedingt direkt an den See fahren können, um das Auto auszuladen. Paxler spricht dabei nicht nur von sich. Er weiß auch von anderen Surfern, die das gleiche Problem haben: "Immerhin reicht das Einzugsgebiet bis Trier oder Kaiserslautern."

Bis zur Eröffnung des Ferienparks im Sommer 2013 komme wohl kein Surfer zum See, vermutet Paxler. Und auch für die Zeit danach ist er skeptisch. Schließlich soll der Parkplatz an der Surferbasis dann zu Center Parcs gehören. Das ist laut Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit richtig, aber kein Problem. Denn der Parkplatz gehöre zwar zum Ferienpark, könne aber auch von Tagesgästen genutzt werden. Für die Zeit bis 2013 kann er den Surfern aber keine Hoffnung machen. Denn der Parkplatz bleibe wohl für die gesamte Dauer der Bauarbeiten gesperrt. "Ich weiß, dass das nicht optimal ist", räumt Veit ein.

Aus dem St. Wendeler Landratsamt ist allerdings zu hören, dass im Freizeitzentrum Bostalsee darüber nachgedacht werde, wie man den Surfern das Leben erleichtern könne. Eine Idee sei, das Surfer-Depot aufzustocken, damit mehr Sportler ihre Bretter am See lagern können. Bis konkrete Verbesserungen umgesetzt werden, müssen sich die Surfer aber noch einige Wochen gedulden.

Auf einen Blick

 So viele Surfer wird man 2011 wohl nicht sehen. Foto: SZ/atb

So viele Surfer wird man 2011 wohl nicht sehen. Foto: SZ/atb

Ende März wurde am Bostalsee mit dem Bau der Erschließungsstraße für den neuen Ferienpark begonnen. Die Gesamterschließung und der Bau der Zentraleinheit sollen nach einer europaweiten Ausschreibung im Sommer gestartet werden, fertig sein soll der komplette Ferienpark bis Sommer 2013. Auch im Hinblick auf den Ferienpark wurden in der Gemeinde Tholey die Anstrengungen in den vergangenen Jahren intensiviert, um das Schaumberger Land auf den zu erwartenden Gästestrom vorzubereiten und noch mehr vom "Wirtschaftsfaktor Tourismus" zu profitieren. Landrat Udo Recktenwald und die Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (Tholey) und Andreas Veit (Nohfelden) werden das "Projekt Ferienpark am Bostalsee" und die sich daraus bietenden Chancen für das Schaumberger Land und die Region am kommenden Dienstag, 3. Mai, um 19 Uhr im Freizeithaus "St. Mauritius" in Tholey im Rahmen einer Bürgerversammlung vorstellen. red

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