Saarbrücken. Mit Klischees und Vorurteilen machen wir uns die Welt einfacher, als sie ist: Bestimmte Personengruppen reduzieren wir bewusst oder unbewusst auf einige wenige Eigenschaften, ohne zu überprüfen, ob sie im Einzelfall auch wirklich zutreffen. Nicht um Klischees, sondern um einen differenzierten Blick auf ein komplexes Thema, geht es dem Frauenbüro und dem Zuwanderungs- und Integrationsbüro (ZIB), die vom Freitag, 5. November, bis zum 4. Dezember, einen "Frauenthemenmonat" veranstalten. "Grenzgängerinnen - Frauen und Migration" heißt das Motto in diesem Jahr. "Uns ist es wichtig, bei den Ressourcen und Potenzialen von Migrantinnen anzusetzen und dort, wo es Probleme gibt, nicht wegzuschauen", erklären die Saarbrücker Frauenbeauftragte Petra Messinger und ZIB-Leiterin Veronika Kabis. "Migrantinnen dürfen nicht zu Opfern gemacht werden, denn ihre Lebenssituationen sind so unterschiedlich und so individuell, wie die der Frauen ohne Zuwanderungsgeschichte." So richtet sich etwa das Fachgespräch "Mentoring für Migrantinnen - von Dänemark lernen" am Mittwoch, 24. November, in der Frauenbibliothek Saar gezielt an Migrantinnen mit Karriereorientierung. Die Leiterin des größten Mentorinnen-Netzwerks für Migrantinnen, Elisabeth Møller Jensen, berichtet von ihren Erfahrungen aus Kopenhagen. Aber auch schwierige Themen wie Zwangsehe und Ehrenmord kommen beim Frauenthemenmonat zur Sprache: Am 30. November berichtet die Autorin und Aequitas-Sonderpreisträgerin Serap Çileli im Rathausfestsaal von ihren bitteren Lebenserfahrungen. Çileli will damit auch für andere Frauen in ähnlichen Zwangslagen kämpfen, ihnen Mut machen und Informationen über Beratungs- und Hilfsangebote vermitteln. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz eröffnet den Frauenthemenmonat am Freitag, 5. November, 19 Uhr, im Rathausfestsaal. Auf dem Programm des Eröffnungsabends steht eine Lesung der deutsch-türkischen Autorin Hatice Akyün. Weitere Infos im Internet und im Programmheft. Erhältlich ist das beim Frauenbüro und an der Rathausinfo.