Theaterkaffee verzückt das Publikum

Püttlingen. Mit einem Theaterkaffee in vier Akten verzückte die Neue Volksbühne Püttlingen das Publikum in Jansens Eck. Genau genommen waren es drei Akte theatralischer Art für den geistigen Genuss sowie einer fürs leibliche Wohl. Da stellen sich die Zuschauer in einer langen Reihe an und lassen sich am üppigen Kuchenbüfett bedienen. Zurück zur Kunst

 Edeltraut Gräsel und Peter Bruch beim Theaterkaffee der Neuen Volksbühne Püttlingen. Foto: Jenal

Edeltraut Gräsel und Peter Bruch beim Theaterkaffee der Neuen Volksbühne Püttlingen. Foto: Jenal

Püttlingen. Mit einem Theaterkaffee in vier Akten verzückte die Neue Volksbühne Püttlingen das Publikum in Jansens Eck. Genau genommen waren es drei Akte theatralischer Art für den geistigen Genuss sowie einer fürs leibliche Wohl. Da stellen sich die Zuschauer in einer langen Reihe an und lassen sich am üppigen Kuchenbüfett bedienen. Zurück zur Kunst. Schon Teil eins der Aufführungen hatte es in sich. Bei "Licht an, der Vorhang klemmt" wurde das Publikum zum Hauptdarsteller. Die Schauspieler auf der Bühne mimten ein Theater-Publikum. Von der superklugen Studienrätin bis zur Theaterkritikerin, die sich mit "Ach Gott, wir sind schon im zweiten Akt" zum verkaufsoffenen Sonntag auf und davon macht, waren alle möglichen Typen bei dieser gelungenen Aufführung der Jugendbühne, unter Regie von Benjamin Michels, vertreten. Der nächste Einakter "Was ist bloß mit Opa los?" führte auf die Alm juché. Enkelin Wilma (Melanie Kunert) fegt im Dirndl über die Bühne. Die Blumenkästen sind frisch bestückt, das Ambiente ist malerisch.Im Mittelpunkt der fidelen Handlung stehen Opa (Peter Bruch) sowie Dienstmädchen Anna (Edeltraut Gräsel). Anna ist ein Bild für die Götter. Sie trägt diverses Geblümtes am Leib, ein Haarbüschel wedelt wie ein Pinsel auf ihrem Kopf. Opa sitzt im Schaukelstuhl, und wenn Anna mit Rasierschaum naht, kommt ihm das große Zittern. Die Figuren sind herrlich überzogen wie bei einer Burleske. Als Clou rauscht der zuvor so klappige Opa zum Schluss in Jeansbermudas, Strohhut und Hawaiihemd ab nach Mallorca.

Viel zu lachen gab es auch im letzten Teil des Nachmittags, bei der Verwechselungskomödie "Die alte Kommode". Hier beruhte das Amüsement auf dem Sprachspiel. Zwei Professoren spielten mit: Der eine will sich mit Bürgermeisters Töchterlein verloben, der andere eine alte Kommode ergattern. Das in das Wer-ist-Wer eingeweihte Publikum wird zum Komplizen der Verwirrungen und amüsiert sich prächtig über Sätze wie "Sie ist das einzige Stück, das in meinem Schlafzimmer noch fehlt", die auf das Möbelstück gemünzt sind, aber irrtümlich aufs Töchterlein bezogen werden. Regisseur Markus Derrenbecher mimte mit dicker Brille den schrulligen Möbel-Professor. Schon sein Jajaja-Geknurze reizte zum Lachen. Auch vom Bühnenbild - liebevoll im Biedermeierstil eingerichtet mit Spitzentischdecke und allem Pipapo - könnte man nur so schwärmen.

Hintergrund

Bei der Neuen Volksbühne Püttlingen laufen bereits die Proben für das nächste abendfüllende Stück. Am Freitag, 4. November, 19.30 Uhr, feiert die Komödie "Besucht uns doch mal" Premiere. Weitere Aufführungen folgen am Samstag und Sonntag, 5. und 6. November. hof

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