Tempo 100 durch die Hintertür?

Rehlingen-Siersburg. "Irgendwie werden ich und viele meiner Bekannten das Gefühl nicht los, dass hier Tempo 100 durch die Hintertür eingeführt werden soll", überlegt SZ-Leser-Reporter Jörg Klawitter aus Rehlingen-Siersburg

Rehlingen-Siersburg. "Irgendwie werden ich und viele meiner Bekannten das Gefühl nicht los, dass hier Tempo 100 durch die Hintertür eingeführt werden soll", überlegt SZ-Leser-Reporter Jörg Klawitter aus Rehlingen-Siersburg. An einigen Abschnitten der A 620 zwischen Saarlouis und Saarbrücken, die bereits vor einem Jahr erneuert worden wären, gebe es immer noch Geschwindigkeits-Beschränkungen. Und das Verkehrs-Leitsystem zeige den Hinweis "Schleudergefahr" an.

Bereits im Frühjahr habe der SZ-Leserreporter bei der Autobahnmeisterei Rohrbach nachgefragt. Dort habe man ihm mitgeteilt, dass das Tempolimit in Kürze wieder aufgehoben werde. Doch bisher sei nichts passiert. Vielmehr seien an den seit einem Jahr erneuerten Bereiche provisorische 100er-Schilder aufgestellt und die ursprünglichen 120er durchgestrichen worden. "Mit Sicherheit kann es sich dabei nicht mehr um Schleudergefahr auf Grund neuer Oberflächen handeln", gibt Klawitter zu bedenken.

Eine solche Reduzierung würde nicht unbedingt zur Akzeptanz und Beachtung des Leitsystems beitragen, glaubt er. Auch sei der Grund für die auffällig lange Geschwindigkeitsbeschränkung dem Autofahrer nicht ersichtlich. Mit der Frage "Aus welchem Grund gilt die Beschränkung auf der A 620 immer noch und wann wird sie wieder aufgehoben?", wendete er sich an die SZ.

"Die sanierungsbedingten Geschwindigkeits-Beschränkungen auf der A 620 zwischen Saarlouis und Völklingen werden bis zu diesem Wochenende weitgehend aufgehoben", erklärt Klaus Kosok von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS). Zwischen Klarenthal und Gersweiler seien die Baumaßnahmen dagegen noch nicht abgeschlossen.

"Jede Deckenerneuerung verursacht anfänglich Griffigkeitsprobleme, denen der LfS als Verkehrssicherungs-Pflichter mit Geschwindigkeits-Beschränkung und Hinweisen auf Schleudergefahr begegnet", so Kosok weiter. Erst nach der Untersuchung der Asphalt-Griffigkeit könne die Normal-Geschwindigkeit wieder freigeben werden.

Doch dabei könne es zu Verzögerungen kommen: Zum einen könnten die Messungen nur unter bestimmten Witterungs- und Temperatur-Bedingungen vorgenommen werden, erklärt der Sprecher. In der Regel sei dies nur in den Monaten Mai bis Oktober möglich. In der Winterzeit könnten sie lediglich ausnahmsweise bei günstiger Witterung erfolgen. Zudem würden für die Messungen bestimmte technische Geräte benötigt, die bundesweit nur in begrenzter Anzahl vorhanden und daher nicht immer zur freien Verfügung stünden. Der LfS Saarland arbeite hier mit einem Unternehmen aus Hannover zusammen. Kosok: "Daher ist es nicht möglich, den Auftragnehmer für jede einzelne Deckensanierungs-Maßnahme zu ordern."

Den Tipp für den Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter

Jörg Klawitter aus Rehlingen-Siersburg. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich entweder per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder per Mail an: leser-reporter@sol.de.

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