Tebbis Geigen hängen näher am Theater

Saarbrücken Tebbi Geigenbauer "neuer Laden"

 Taieb Tebbi im neuen Geigenhaus, das etwa 50 Meter vom alten Geschäft entfernt ist. Foto: Iris Maurer

Taieb Tebbi im neuen Geigenhaus, das etwa 50 Meter vom alten Geschäft entfernt ist. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Geigen-Geschäfte sieht man nicht an jeder Ecke, auch in Großstädten nicht. Um so bemerkenswerter, dass der Saarbrücker Instrumentenbauer und -händler Taieb Tebbi, 58, den alle Welt mit seinem besten Einverständnis nur Tebbi ruft, sein seit 30 Jahren in der Landeshauptstadt ansässiges Unternehmen in Zeiten der Krise nicht nur hält, sondern sogar vergrößert. Von der Bismarckstraße 10 gegenüber der Musikhochschule zieht Tebbi an diesem Samstag (Eröffnung um 11 Uhr, klassische Musik von großen Könnern) 50 Meter stadteinwärts ins ehemalige "Blumenhaus am Theater", das Ende Januar schloss. Der 120 Quadratmeter große Laden mit Werkstatt wurde vom handwerklich mehrfach begabten Tebbi, seiner Frau Luzia, einer gelernten Schreinerin, und den drei Kindern mit großer Eigenleistung umgekrempelt. Er soll nun "Geigenhaus am Theater" heißen und ist in Weiß und Tannengrün gehalten, weil das am besten zu den Geigen, Celli, Bässen und Konzertgitarren passe, die man hier anbietet, findet der Meister.Tebbi hatte in der tunesischen Heimat, wie sein Opa, Mandolinen- und Lautenbau gelernt. Auf einer Messe in Italien wurde er 1972 vom Saarbrücker Musikalienhändler Kunibert Luck (Musikhaus Louis) ins Saarland abgeworben. 1980 wählte der allzeit gut gestimmte Mann mit der markanten Kraushaar-Frisur die Selbstständigkeit, zunächst in der Karlstraße. Er machte sich nicht nur als leidenschaftlicher Handwerker einen Namen, sondern auch durch sein vielfältiges Interesse am öffentlichen Leben. Tebbi, der den Rotariern angehört, kann unvorbereitet und geistreich über jedes Thema zwischen Gott und Welt philosophieren, am liebsten humorvoll. Natürlich verkauft ein Geigenbauer am liebsten Geigen, dazu noch die selbst hergestellten. Tebbi hat dem Vernehmen nach im Verlauf der Jahre etwa 20 Instrumente aus eigener Fertigung ausgeliefert. Das Hauptgeschäft machen heutzutage aber Reparaturen aus. Zunehmend wird es modern, Instrumente nur zu leasen, statt zu kaufen. Tebbi nimmt es, wie es kommt, mit Lachen.

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