Acht Prozent Deutlich mehr Geld für Landesbedienstete

Potsdam/Saarbrücken · Neue Streiks in Kitas, Behörden und an der Homburger Uniklinik sind damit für fast drei Jahre vom Tisch.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Monika Skolimowska

Mit einer Tarif-Einigung auf stufenweise acht Prozent mehr Lohn für den öffentlichen Dienst der Länder haben Gewerkschaften und Arbeitgeber erneute Streiks abgewendet. Nach tagelangen Verhandlungen einigten sich beide Seiten in der Nacht zum Sonntag in Potsdam auf eine mehrstufige Gehaltserhöhung bei einer Laufzeit von 33 Monaten. Rückwirkend zum 1. Januar erhalten die rund eine Million Beschäftigten 3,2 Prozent mehr Geld. 2020 ist eine Erhöhung um weitere 3,2 Prozent vereinbart, 2021 um nochmals 1,4 Prozent. Der Mindestanstieg soll insgesamt bei 240 Euro liegen.

„Das ist das beste Ergebnis im Länderbereich für einen Lohnabschluss seit vielen Jahren“, sagte der Chef der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske. Der Verhandlungsführer der Länder, Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), betonte, die lange Laufzeit gebe Planungssicherheit.

Über die Lohnerhöhung hinaus bringt die Einigung besonders starke Verbesserungen für Krankenschwestern in den von den Verhandlungen betroffenen Universitätskliniken. Ihre Gehaltstabellen richten sich künftig nach den besseren der Kommunen. Das gilt auch für Erzieherinnen und Erzieher und den Sozialdienst.

Im Saarland, wo die Einigung nach Gewerkschaftsangaben für 50 000 Beschäftigte und Pensionäre gilt, gab es gestern viel Zustimmung. Der Beamtenbund sprach von einem „tragfähigen Kompromiss“, mit dem die Beschäftigten den Anschluss an die allgemeine Einkommensentwicklung halten könnten. Mit dem Land sei ein Spitzengespräch noch vor Ostern vereinbart worden, um die Übertragung des Ergebnisses auf die Landes- und Kommunalbeamten zu erreichen, hieß es. Verdi-Bezirksleiter Michael Blug nannte den Abschluss einen „wichtigen Meilenstein für die Zukunft“. Er bringe einen Gehaltssprung von mehreren hundert Euro für Pflegekräfte sowie deutlich bessere Löhne für Erzieherinnen, Lehrer und Polizisten.

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