Tanz bringt kulturellen Austausch

Saarbrücken. Wenn Katia Dimitrova von den Fortschritten ihrer Tanzgruppe Boyana erzählt, beginnen ihre Augen zu glänzen. Denn die vor sechs Jahren von ihr gegründete Formation ist für die Choreografin und Tanzpädagogin ein gutes Beispiel dafür, dass vom interkulturellen Austausch alle profitieren

Saarbrücken. Wenn Katia Dimitrova von den Fortschritten ihrer Tanzgruppe Boyana erzählt, beginnen ihre Augen zu glänzen. Denn die vor sechs Jahren von ihr gegründete Formation ist für die Choreografin und Tanzpädagogin ein gutes Beispiel dafür, dass vom interkulturellen Austausch alle profitieren. So vermittelt sie tanzbegeisterten Studenten längst nicht mehr nur Volkstänze aus ihrem Herkunftsland Bulgarien, sondern auch Tänze aus Griechenland und Lateinamerika. "Wir sind hier im Herzen Europas, und ich genieße es, dass wir die Möglichkeit haben, beim ständigen Austausch zwischen den Kulturen mitzumachen", sagt Katia Dimitrova. In diesem Zeichen stehen auch die zahlreichen Auftritte der Gruppe Boyana, die ihr Programm nicht nur im Saarland zeigt, sondern auch bereits in Metz, Nancy und Luxemburg zu erleben war. "Unseren letzten Auftritt hatten wir kürzlich bei der Veranstaltung 'Global Village - Fest der Kulturen' auf dem Uni-Campus", berichtet Dimitrova. 15 Studenten machen zur Zeit bei Boyana mit, motivierte Neulinge sind in der Gruppe jederzeit willkommen. "Geprobt wird immer freitags von 19 bis 20 Uhr, im Anschluss bietet einer der Studenten Salsa an", erzählt Katia Dimitrova. Früher unterrichtete sie als Dozentin an der Musikhochschule im bulgarischen Plovdiv. Heute hat die engagierte Tanzpädagogin unter anderem einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Saar, wo sie angehende Musikpädagogen unterrichtet. Darüber hinaus setzt sich Katia Dimitrova dafür ein, die bulgarische Kultur in ihrer saarländischen Wahl-Heimat bekannt zu machen. So veranstaltete sie - gemeinsam mit dem Verein Freunde Bulgariens Saar - 2010 zum zweiten Mal ein "Fest der bulgarischen Kultur und der slawischen Schrift". "In Bulgarien ist dieser Tag ein Feiertag, ein Fest der Kulturschaffenden, an dem sich Schüler, Lehrer und Hochschuldozenten beteiligen", erklärt Dimitrova. Bereits seit dem 19. Jahrhundert stehe der 24. Mai in Bulgarien ganz im Zeichen der Kultur. Dass es gelungen ist, diese Tradition in Saarbrücken fortleben zu lassen, im Rathaus feiern zu dürfen und Oberbürgermeisterin Charlotte Britz als Schirmherrin gewonnen zu haben, erfüllt Dimitrova mit Stolz. Auch bei vielen ihrer Landsleute, die inzwischen in Saarbrücken zuhause sind, stieß das Fest der Kulturen auf große Resonanz. "Für das Büfett habe ich kurzfristig bulgarische Restaurantinhaber um Unterstützung gebeten", erzählt Katia Dimitrova. Die ließen sich nicht lumpen und lieferten so viele bulgarische Spezialitäten, dass der Festempfang auch in kulinarischer Hinsicht nichts zu wünschen übrig ließ. Für Dimitrova ein Zeichen dafür, dass es sich lohnt, weiterzumachen. Info: (06 81) 9 38 58 02, E-Mail an Dr.KatiaDimitrova@gmx.de. Studenten, die bei Boyana mittanzen möchten, können freitags von 19 bis 20 Uhr unverbindlich zu einer Probe ins Untergeschoss des Studentenwohnheims am Waldhaus kommen.

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