Heusweiler. Im Rahmen der Abokonzertreihe im Heusweiler Rathaussaal gastierte dort am Freitagabend das Trio Los Andes und überraschte mit einem Programm unter dem Titel "Barock trifft Tango". In einer vermeintlich ungewöhnlichen instrumentalen Kombination aus Flöte (Angela Sondermann), Viola (Carlos Moreno) und Gitarre (Wolfgang Weigel) spielten sie Werke von Georg Philipp Telemann, Simon Molitor und Wolfgang Amadeus Mozart, aber auch von Isaac Albéniz, Siegfried Schwab, Astor Piazzolla und folkloristische Lieder aus den Anden. Der angekündigte Tangopart war dabei nicht nur in der zweiten Hälfte bei den entsprechend übertitelten Stücken zu hören. Weigel an der Gitarre zauberte auch in den Barockstücken nicht bloß allein durch den Klang seines Instruments südländisches Flair in die Kompositionen. Das typische Barockinstrument, das Cembalo, das vielen Werken als harmonisches und melodisches Fundament diente, ersetzte er auf bezaubernde Weise. Doch auch die Wahl der präsentierten Stücke war vorzüglich getroffen, denn beispielsweise in Molitors Trio steckt schon von Kompositionswegen so viel an Leidenschaft und ungestümem Treiben, wie man es sonst nur vom Tango zu kennen glaubte. Oft verstrickten sich die drei Musiker in ein virtuoses Stimmgeflecht, Sondermanns Flöte strahlte dabei meistens kristallen über ihre Partner hinweg. Insgesamt präsentierte das Trio eine erfrischende Mischung aus tänzerischen Aspekten, die dem aufkeimenden Frühling entsprachen, Virtuosität und feuriger Leidenschaft - eine Kombination, derer man öfter in den Genuss kommen sollte.Das nächste Konzert der Reihe findet am 23. April im Rathaussaal unter dem Motto "Himmlische Liebe" statt, wobei Pantomime und Musik die "Kunst der Stille" und die "Kunst der Stimme" vereinen sollen, heißt es in der Ankündigung. amü