Tageslicht fürs Auge
Homburg. Wer sich bisher zu einem Termin in die Homburger Universitätsaugenklinik begeben musste, konnte froh sein, wenn er den Warteraum der Ambulanz, der baulich eigentlich nur aus einem Flur bestand, nicht so genau erkennen konnte. Denn diese Örtlichkeit hätte sich für eine nähere Betrachtung nicht gelohnt
Homburg. Wer sich bisher zu einem Termin in die Homburger Universitätsaugenklinik begeben musste, konnte froh sein, wenn er den Warteraum der Ambulanz, der baulich eigentlich nur aus einem Flur bestand, nicht so genau erkennen konnte. Denn diese Örtlichkeit hätte sich für eine nähere Betrachtung nicht gelohnt."Ein Hasenstall", wie es der unüberhörbar aus Bayern stammende Direktor der Augenklinik, Professor Berthold Seitz, ausdrückte. Er habe diesen Zustand nur ertragen, "weil ich wusste, dass Abhilfe in Sicht war." Nun ist es soweit, denn die Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes hat seit einigen Wochen einen modernen Anbau bekommen. Auf rund 1500 Quadratmetern wurden ein neuer Ambulanzbereich, ein zusätzlicher Operationstrakt und eine Bettenstation geschaffen (wir berichteten).
Der neue Operationstrakt und Ambulanzbereich ist nun vollständig ausgebaut und in den klinischen Betrieb integriert, erklärte Professor Seitz. Im Zuge des Neubaus seien auch die Abläufe innerhalb der Klinik neu organisiert worden. So sind im neuen Ambulanzbereich für alle Patienten endlich komfortable Wartezimmer mit kostenloser Kaffee- und Wasserversorgung entstanden.
"An heißen Sommertagen sind uns früher schon mal ältere Patienten kollabiert", erinnert sich Seitz mit Schaudern an die nun glücklicherweise überwundenen Zustände in dem ehemaligen dunklen Flur. Auch die Terminierung wurde weiter verbessert. Verschiedene Untersuchungen finden ab sofort krankheitsspezifisch in verschiedenen hellen und luftigen Räumen auf einer einzigen Etage statt.
Im Operationstrakt wurden modernste OP-Mikroskope mit exzellenter Optik integriert, es gibt sogar eine eigene, ganz neue Laser-Suite. Für Patienten, die in Vollnarkose operiert werden, stehen, neben drei modernen OP-Sälen, ein Einleitungsraum sowie ein komfortabler Aufwachraum mit Tageslicht zur Verfügung. "Das ist auch für die Psyche unserer Patienten ganz wichtig", betont Professor Seitz, "denn wenn man nach einer Augenoperation aufwacht, möchte man doch den Tag sehen und nicht einen dunklen Raum." Die Universitätsaugenklinik verfügt gemäß saarländischem Bettenplan über 40 Planbetten, die auch alle benötigt werden.
Die meisten OP's können jedoch ambulant durchgeführt werden. "Wir behandeln 2200 Mal im Jahr den grauen Star, der ambulant durchgeführt wird," so Seitz. Beim grünen Star (300 Fälle pro Jahr) und bei Hornhauttransplantationen (250 im Jahr) verweilen die Patienten über Nacht. Auch rund 400 Netzhautoperationen gehören zur Routine in der Homburger Uni-Augenklinik. Nicht nur Patienten, auch Ärzte und Schwestern freuten sich über den Neubau, betont Seitz: "Da finden unsere Grundsätze Freundlichkeit, Service und Verlässlichkeit endlich den passenden Rahmen."