Tag der Kunst: Künstler wollen mehr Qualität

Saarbrücken. An diesem Sonntag lädt die Stadt Saarbrücken zum zehnten Mal zum Tag der Bildenden Kunst. Von 11 bis 18 Uhr sind zahlreiche Ateliers geöffnet. Die Palette ist bunt, das Angebot reicht von Malerei über Fotografie und Keramik bis zu Neuen Medien und Performances

Saarbrücken. An diesem Sonntag lädt die Stadt Saarbrücken zum zehnten Mal zum Tag der Bildenden Kunst. Von 11 bis 18 Uhr sind zahlreiche Ateliers geöffnet. Die Palette ist bunt, das Angebot reicht von Malerei über Fotografie und Keramik bis zu Neuen Medien und Performances. Der Programmflyer verzeichnet weit über 100 Adressen und rund 150 ausstellende Künstler; im letzten Jahr gingen laut Kulturdezernent Erik Schrader gut 7000 Besucher auf Wanderschaft - ein Erfolgsmodell also? Keine GartenzwergeNicht ganz glücklich mit der Veranstaltung sind die Künstlerinnen des Ateliers Hafenstraße, jede einzelne mit Hochschul-Diplom und dem Kulturförderpreis der Stadt Saarbrücken ausgezeichnet. Zu beliebig!, lautet die Kritik von Vera Kattler, Tanja Holzer-Scheer, Katja Romeyke, Klaudia Stoll und Jaqueline Wachall. Jeder dürfe mitmachen; es gebe keine Kriterien; es werde nicht zwischen Amateuren und Profis, zwischen Kunsthandwerk und Kunst unterschieden. Quantität vor Qualität? Dass Teilnehmer- wie Besucherzahlen kontinuierlich zunähmen, sei zwar schön fürs Renommee der Stadt, doch ein echter Austausch zwischen Künstlern und Atelierbesuchern finde so nicht statt. Daher lud das Atelier Hafenstraße kürzlich zu seinem eigenen Tag der offenen Tür unter dem Motto "Burn Out". Vom Andrang des Publikums und der Intensität der Werkgespräche war man positiv überrascht; die Veranstaltung soll daher jährlich wiederholt werden. Sollte sich am Konzept des Tags der Bildenden Kunst nichts ändern, will sich die Hafenstraße eventuell sogar ganz ausklinken. Das Gemeinschaftsatelier und befreundete Kollegen plädieren für mehr Differenzierung: So sollten die Aussteller etwa über ein abgeschlossenes Kunsthochschulstudium verfügen oder hauptberuflich künstlerisch tätig sein. Zumindest müsse schon im Flyer zwischen Kunst und Kunsthandwerk unterschieden werden, damit bei den Besuchern keine falsche Erwartung herrscht. Rammacher: "Wer einen Gartenzwerg sucht, ist bei mir an der falschen Adresse." kek www.saarbruecken.de

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