Serie Deutscher Kinderschutzbund Irgendwie in die Familie reingewachsen

Schiffweiler · Wie kann es sein, dass die Arbeit des Deutschen Kinderschutzbunds so bitter nötig ist? Das fragen sich ganz gewiss nicht nur dessen Mitglieder in Schiffweiler.

 Engagiert im Vorstand des Deutschen Kinderschutzbunds in Schiffweiler (v. l.): Sabine und Michael Eckert, Sandra Ruppenthal, Michael Kirsch.

Engagiert im Vorstand des Deutschen Kinderschutzbunds in Schiffweiler (v. l.): Sabine und Michael Eckert, Sandra Ruppenthal, Michael Kirsch.

Foto: Carolin Merkel

„Wie kann es sein, dass Kinderarmut in Deutschland, einem reichen Land, so weit verbreitet ist? Wie kann es sein, dass Politiker, die die Höhe der Hilfssätze, etwa bei Hartz IV, festlegen, sich alltägliche Notwendigkeiten nicht vorstellen können und deshalb in den Familien das Geld fehlt, um etwa gleichzeitig einen Kinderwagen, ein Kinderbett, eine Kommode oder einen Schrank und dazu noch Babykleidung zu kaufen? Oder wie kann es sein, dass für Schulbedarf innerhalb eines Schuljahres noch nicht einmal 100 Euro zur Verfügung stehen? Dass Mitglied in einem Sportverein zu sein oder ein Instrument zu lernen, zu teuer ist, dass soziale Teilhabe also nicht durch das Bildungs- und Teilhabegesetz realisiert wird?“

Alle diese Fragen (und einige mehr) stellt sich Sabine Eckert, Vorstandsmitglied im Ortsverband Schiffweiler des Deutschen Kinderschutzbunds (DKSB). Sie ist enttäuscht, aber auch wütend, dass es in einigen Familien an allen Ecken fehlt. „Wir haben im vergangenen Jahr mit einem Zuschuss geholfen, dass eine Neunjährige ihre Kommunion feiern konnte. Dann haben wir herausgefunden, dass es auch an kalten Platten und Kuchen gefehlt hat, sind mit unserer Familie eingesprungen, damit es ein gelungenes Fest werden konnte“, erzählt sie.

Helfen, damit die lang ersehnte Klassenfahrt möglich wird oder der dringend erforderliche Schreibtisch angeschafft werden kann, all das leistet der Ortsverband in Schiffweiler mit seinen 38 Mitgliedern möglichst unbürokratisch und schnell.Ganz wichtig, betont der Vorsitzende Michael Eckert, ist der persönliche Kontakt mit den Familien, denen geholfen wird. „Die Familien erhalten von uns kein Bargeld. Die Vorstandsmitglieder kaufen mit ein oder wir überweisen an die entsprechenden Stellen“, betont Eckert, der im Jahr 2007 das Projekt „Große helfen Kleinen“ initiiert hat. Seither konnte der Ortsverband bereits mehr als 40 Familien in der Gemeinde helfen.

Unterstützung erhalten die Vorstandsmitglieder des 2004 gegründeten Verbands in Schiffweiler unter anderem von der Freiwilligen Feuerwehr, vom Fußballverein und von etlichen Schiffweiler Wirten. „Sie alle wissen, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie wirklich gebraucht wird“, betont der Vorsitzende. Viele seiner Vorstandskollegen sind schon seit der Gründung aktiv.

In der Gemeinde bekannt ist der Ortsverein aber auch für seinen Kinderneujahrsempfang, der vom Bürgermeister, ebenso wie vom Jugendpfleger und vom Landkreis Neunkirchen unterstützt wird. Kinderfeste und Spielplatzpatenschaften wurden nach Gründung sehr schnell Arbeitsalltag der Mitglieder. Gaby Quack, im Projekt „Große helfen Kleinen“ aktiv, steht derzeit einer Familie auch bei Behördengängen bei und sagt: „Ich kam durch die Sachspende des Ortsverbandes in Kontakt mit der Familie und bin irgendwie in die zehnköpfige Familie reingewachsen.“ Die Menschen in Schiffweiler und Umgebung wissen zu schätzen, was der DKSB leistet, dürfen die Aktiven stolz feststellen.

Kontakt: Deutscher Kinderschutzbund Schiffweiler, Vorsitzender Michael Eckert, In der Waldwies 14, 66578 Schiffweiler, Telefon (01 51) 17 89 74 37, E-Mail: kinderschutzbund-schiffweiler@web.de.

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