Leserreporter SZ-Leser meldet Probleme mit Netzanbieter „Primacall“

Neunkirchen · Immer wieder hat Claus Utzig aus Neunkirchen Schwierigkeiten mit seinem DSL-Anbieter „Primacall“. Nachdem es in den vergangenen Monaten sehr häufig zu Ausfällen beim Internet und seinem Telefon-Festnetz-Anschluss gekommen sei, habe ihm die Firma Ende September nach Arbeiten an ihrem Leitungsnetz einen neuen Router zugeschickt. Telefon und Internet seien ohne vorherige Information abgeschaltet worden, klagt der SZ-Leser-Reporter. Im Anschreiben wurde ihm mitgeteilt, dass sich der Router nach dem Anschluss automatisch konfigurieren würde. Doch dies sei nicht der Fall gewesen. Er könne weder telefonieren noch angerufen werden. Auf seine Nachfragen bei der Hotline und Mails habe Utzig keine Rückmeldung erhalten. „Auch die Androhung der Kündigung blieb ohne Reaktion“, sagt er. Besonders tragisch ist, dass sein Bruder kürzlich im Krankenhaus verstorben ist, er wegen der Störung nicht zu erreichen war und sich so nicht mehr von ihm verabschieden konnte.

Auch für die SZ gestaltete sich die Kontaktaufnahme zu „Primacall“ schwierig. Trotz mehrfacher Bitte um eine Stellungnahme erhielten wir keine Antwort. Martin Nicolay von der Verbraucherzentrale Saarland erklärt, dass in den Fällen, in denen sich der Anbieter „tot stellt“ und nicht auf die Anfragen der Kunden antwortet, unabhängig von der Vertragslaufzeit ein außerordentliches Kündigungsrecht in Frage komme.

Zunächst müsse der Verbraucher jedoch dem Unternehmen die Möglichzeit geben, zeitnah zu reagieren. Hier hält der Jurist eine Frist von zehn Tagen für angemessen. Zudem sei es wichtig, Nachweise vorlegen zu können, aus denen ersichtlich wird, dass er vergeblich den Kontakt zu der Firma gesucht hat. Alternativ können sich Kunden an die Verbraucherzentrale wenden.

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