Syrischer Pfarrer feiert katholische Weihnachtsmesse auf Arabisch

Trier · Er ist der einzige syrisch-aramäische Pfarrer im Bistum Trier und auch bundesweit ein Exot: Pfarrer Joseph Alkhoury wird am ersten Weihnachtsfeiertag um 12 Uhr in der Krypta im Trierer Dom eine Messe im syrisch-katholischen Ritus feiern: Auf Arabisch und Aramäisch.

"Der Gottesdienst gibt den Menschen, die aus ihrem Land geflohen sind, ein Gefühl, wieder in ihrer Heimat und Kultur zu sein", sagte der 48 Jahre alte Pfarrer Alkhoury der Deutschen Presse-Agentur in Trier. In Deutschland leben seiner Kenntnis nach 20 000 bis 25 000 syrisch-katholische Christen.

Es gebe eine "enorme Nachfrage" dieser Menschen nach Gottesdiensten im syrisch-katholischen Ritus. "Sie wollen ihre gewohnte Messe wieder haben, die sie auf der Flucht nicht zelebrieren konnten", sagt Alkhoury. Es sei den Flüchtlingen zudem wichtig, dass ihre Kinder die alte Kultur nicht vergessen würden.

Alkhoury, der aus dem syrischen Tartus stammt, ist seit acht Jahren als syrisch-aramäischer Pfarrer in Deutschland im Einsatz. Bis vor einem Jahr sei er der Einzige gewesen, sagt er. Nun gebe es einen weiteren Kollegen in Köln. Seit Ende November ist Alkhoury Pfarrer der syrisch-aramäischen Gemeinde in Koblenz, aber nach wie vor auch bundesweit unterwegs. Auch in Saarlouis hält er Messen ab.

Zu dem Gottesdienst im Dom seien besonders Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und dem Libanon eingeladen, sagt Domvikar Hans Günther Ullrich. In ostkirchlichen Liturgien sei es üblich, dass Priester und Gläubige viel im Chor und im Dialog sängen. Der Ablauf der Messe sei dem der römisch-katholischen Kirche ähnlich. Die syrisch-katholische Kirche ist mit der römisch-katholischen uniert und erkennt den Papst an.

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