Saarlouis. "Es ist hier eine der schönsten und günstigsten Lagen, die ich je gesehen habe, und es ließe sich hier eine der besten Festungen bauen" - Thomas de Choisy, Marquis de Moigneville, der zu dieser Beurteilung des "Bauplatzes Saarlouis" 1679 kam, steht im Mittelpunkt eines Symposiums am Samstag, 30. Oktober, ab neun Uhr im Theater am Ring in Saarlouis. Sein 300. Todestag ist Anlass, in wissenschaftlichen Vorträgen Leben, Wirken und Bedeutung des ersten Gouverneurs der neuen Festung Saarlouis zu analysieren. Denn er hat über Saarlouis hinaus der gesamten Region seinen Stempel aufgedrückt.Zu wenig erforscht Viel zu wenig erforscht, meint Benedikt Loew, Museumsleiter in Saarlouis, sei diese für die Festungsgeschichte der Stadt Saarlouis so wichtige Persönlichkeit. Zwar ließe unser heutiges Wissen einen überaus kompetenten und geachteten Ingenieur und Offizier erkennen, Details zu seinem familiären Umfeld und seinem Wirken als Militäringenieur und Gouverneur indessen seien weitgehend unbekannt. Da soll das Kolloquium Abhilfe schaffen. Mit Hilfe des Netzwerkes der Festungsstädte der Großregion wurden Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Belgien für Referate zum Thema Choisy gewonnen. Digitales FestungsmodellInteressante Fragestellungen werden behandelt: "Geopolitische Rahmenbedingungen", "Die Familie - Verwandtschaftsverhältnisse und sozialer Aufstieg", "Die Gouverneure in den Grenzgebieten", "Choisy und die Festungen", "Saarlouis - Eine Lebensaufgabe" und "Das Handwerk des Festungsbauingenieurs in Europa zur Zeit Ludwig XIV".Am Ende der Veranstaltung präsentiert Professor Slusallek vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Saarbrücken wieder das digitale Festungsmodell Saarlouis. Dazu gibt es Gespräche mit Vertretern des Netzwerkes und mit Nicolas Faucherre (Nantes), dem bekanntesten Festungsspezialisten Frankreichs. Vorträge und Diskussionen werden simultan übersetzt. Es moderieren Peter König (SR) und Johannes Werres (SZ). Der Eintritt ist frei. red