Sven Meier soll OB-Sessel erobern

St. Ingbert. Vorschusslorbeeren gab es am Donnerstagabend in der St. Ingberter Stadthalle reichlich. SPD-Saar-Chef Heiko Maas lobte die Integrität des Kandidaten, Kreistagsmitglied Francis Martin den "Profi mit menschlich liebenswerten Zügen". Die Basis folgte der Aufforderung der Stadtverbands-Vorsitzenden Christina Wieth, die Geschlossenheit forderte

 Blumen hat er schon bekommen, den OB-Sessel hat er im Visier: SPD-Kandidat Sven Meier (rechts) strahlte am Donnerstagabend neben Heiko Maas über seine Nominierung. Foto: Becker&Bredel

Blumen hat er schon bekommen, den OB-Sessel hat er im Visier: SPD-Kandidat Sven Meier (rechts) strahlte am Donnerstagabend neben Heiko Maas über seine Nominierung. Foto: Becker&Bredel

St. Ingbert. Vorschusslorbeeren gab es am Donnerstagabend in der St. Ingberter Stadthalle reichlich. SPD-Saar-Chef Heiko Maas lobte die Integrität des Kandidaten, Kreistagsmitglied Francis Martin den "Profi mit menschlich liebenswerten Zügen". Die Basis folgte der Aufforderung der Stadtverbands-Vorsitzenden Christina Wieth, die Geschlossenheit forderte. 122 von 141 gültigen Stimmen machten in der Folge Sven Meier (46) zum Herausforderer von St. Ingberts Oberbürgermeister Georg Jung, CDU (wir berichteten kurz). Die Sozialdemokraten hatten per Vollversammlung ihre Mitglieder zusammengetrommelt. 250 Bürger füllten den Saal, davon 143 Stimmberechtigte.

Der SPD-Kandidat steht, der Termin für die OB-Wahl noch nicht. Eine Nachfrage im Rathaus ergab: Zwischen 10. Juli 2011 und 1. April 2012 muss gewählt werden. Die Amtszeit Jungs läuft am 3. Juli kommenden Jahres aus. Der Oktober ist bereits als möglicher Wahltermin ins Gespräch gebracht worden, ein Gang zur Urne erst 2012 findet dem Vernehmen nach aber auch Freunde. Der Stadtrat treffe die Entscheidung über den Termin, heißt es im Rathaus.

Die St. Ingberter Sozialdemokraten haben den Wahlkampf mit der Nominierung jedenfalls eröffnet. Und sie ließen keinen Zweifel daran, dass sie den Amtsinhaber nicht mit Samthandschuhen anpacken werden. Alt-OB Winfried Brandenburg geißelte unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit seines Nachfolgers, sprach von "Propaganda" und einer "teuren Haus- und Hofzeitung". Landeschef Maas sprach von der Sehnsucht der Bürger nach Integrität und verriet, was er über den Amtsinhaber denkt: "Man kann sich selbst mit Leuten in der CDU unterhalten und Geschichten hören, dass sich einem die Haare sträuben." Er beschrieb seinen Parteifreund Meier als jemanden, der klare Vorstellungen habe, Ruhe ausstrahle und an seinen Projekten dranbleibe. Maas: "Das unterscheidet ihn schon jetzt vom Amtsinhaber." Betonenswert schien ihm auch, dass Meier Selbstständiger ist, ein eigenes Planungsbüro leitet. Er sei deshalb vom Arbeitnehmer bis zum Unternehmer wählbar. Und Maas impfte seinen Zuhörern Zuversicht ein: "Der Mann ist Projektentwickler, was wollt ihr mehr? St. Ingbert braucht einen Projektentwickler!"

Generalsekretär Reinhold Jost, der Kreisvorsitzende Stefan Pauluhn und weitere bekannte Gesichter strahlten denn auch Zuversicht aus, ihr Mann sei der richtige.

Meier selbst blieb in seiner Vorstellungsrede sachlich: "Eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre wird es sein, dafür zu sorgen, dass St. Ingbert eine junge und vitale Stadt wird." Von Generationenzusammenhalt sprach der Herausforderer, vom Ausbau des Bildungsstandortes, von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Auch die Vereine dürften nicht länger vernachlässigt werden. In der Diskussion um neue Fußballplätze mache es sich der politische Gegner zu leicht. Der Diplom-Geograph ging auch auf sozialdemokratische Pflichtfelder ein: Bezahlbarer Wohnraum, bezahlbare Energie, Arbeitnehmerrechte sichern benannte er als Aufgaben. Zudem wolle er das Müll-Verwiegesystem nachbessern und die Innenstadt revitalisieren. Sein Angebot an den Wähler: "Ich will mich als Oberbürgermeister für eine Politik einsetzen, die Menschen wieder ernst nimmt, transparent ist und unsere Heimatstadt zukunftsfest macht." "St. Ingbert braucht einen Projektentwickler!"

SPD-Landeschef Heiko Maas

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