Leben auf Balkonien Wie Balkonien zum Treff für Insekten und Vögel wird

So richtig schön ist ein Balkon erst mit blühenden und rankenden Pflanzen. Unterhaltsam wird er, wenn er von Insekten und Vögeln angeflogen wird. Meisen, die morgens immer zur selben Zeit frühstücken kommen oder Schmetterlinge, die ihre schimmernden Farben zur Schau stellen.

 Für ein gutes Insektenhotel müssen die Bohrungen sauber sein. Hohle Stängel sind auch geeignet.

Für ein gutes Insektenhotel müssen die Bohrungen sauber sein. Hohle Stängel sind auch geeignet.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Meynuit

Allerdings kommen die nicht von allein in Scharen. Um sie anzulocken, und sie letztendlich zu erhalten, können ihnen auch Balkonbesitzer etwas bieten.

Insekten fliegen bekanntlich auf Nektar und Pollen, die vor allem in Ringelblume, Veilchen, Dill, Katzenminze, Storchschnabel, Wiesensalbei und Glockenblume stecken. Am besten von März bis Oktober für Blühfutter sorgen. Da der Großteil der Schmetterlinge nachtaktiv ist, werden von ihnen Nachtkerzen, Borretsch, Nachtlichtnelke oder Polster-Seifenkraut angeflogen. Mit Wilder Möhre und Kugeldistel finden auch ihre Raupen Futter.

Vögel mögen Beerenobst, das auch auf kleinen Flächen Erträge bringt. Im Schatten gedeihen Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren im Topf, auf einem sonnigen Balkon können Erdbeeren oder eine Rose stehen. Lavendel, Thymian, Minze und Basilikum liefern nicht nur schmackhafte Aromen für eigene Gerichte und Tees, sondern können kleinen Balkongästen mit Samen Futter bis in den Winter bieten. Dafür muss Verblühtes stehen bleiben.

Mit Kletterpflanzen bieten Hobbygärtner nicht nur Vögeln ein Versteck, sondern können sich auch über begrünte Mauern und blühenden Sichtschutz freuen. Geeignet sind Geißblatt, Clematis, Efeu, Mädchenauge oder Hopfen.

Will man die Vögel rundum versorgen, kann man zwei Schalen aufstellen – eine mit frischem Wasser zum Trinken und Baden, und eine mit Sand für die Pflege des Gefieders. Das Gefäß für die Tränke sollte etwa fünf Zentimeter tief sein, damit sich keine Krankheiten verbreiten, wird es am besten täglich mit heißem Wasser gereinigt. Wer Steine oder Murmeln in die Tränke legt, schafft einen Rettungsring für Insekten. Das Sandbad für die Vögel kann in die volle Sonne.

Damit das Vogelparadies nicht zur Falle wird, sollten Wohnungsgärtner an den Fenstern einen Schutz vor Vogelschlag anbringen (Gardinen, Rollos oder Klebeband-Streifen).

Balkonbesitzer, die es mit einem Nistkasten versuchen wollen, hängen diesen recht hoch und nicht über die Tür. Weniger scheu sind Wildbienen, die in einem Insektenhotel Nistplätze finden. Mit diesen Ideen können sich Naturfreunde an einem Balkon voller Leben erfreuen. Vorausgesetzt, es wird nicht gegiftet.

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