Sulzbachs Innenstadt ist der CDU zu dreckig

Sulzbach. "Die Sauberkeit in Sulzbach lässt sehr zu wünschen übrig." Das meint Jochen Wagner (Foto: SZ/CDU), der Vorsitzende der CDU Sulzbach-Mitte. Nicht nur, dass die Innenstadt an Leerständen im gewerblichen Bereich fast ersticke und der Gewerbeverein vor der Auflösung stehe

 Die CDU fordert mehr Sauberkeit in der Sulzbacher Innenstadt, beispielsweise in der Sulzbachtalstraße zwischen Ravanusaplatz und Musikschule. Foto: Iris Maurer

Die CDU fordert mehr Sauberkeit in der Sulzbacher Innenstadt, beispielsweise in der Sulzbachtalstraße zwischen Ravanusaplatz und Musikschule. Foto: Iris Maurer

Sulzbach. "Die Sauberkeit in Sulzbach lässt sehr zu wünschen übrig." Das meint Jochen Wagner (Foto: SZ/CDU), der Vorsitzende der CDU Sulzbach-Mitte. Nicht nur, dass die Innenstadt an Leerständen im gewerblichen Bereich fast ersticke und der Gewerbeverein vor der Auflösung stehe. Wagner: "Marschiert man eben mal vom Ravanusaplatz zur Musikschule und zurück, so glaubt man, die Müll- und Sauberkeitsverhältnisse seien hier in Sulzbach mit den Füßen getreten und einzig allein Sache der Bürgerinnen und Bürger selbst."

Während der kalten Jahreszeit könnte man die Beispiele fortsetzen, meint der CDU-Mann, denn auch der kommunale Streudienst scheine eher sporadisch als regelmäßig im Interesse der Bewohner Sulzbachs unterwegs zu sein. Wagner nennt das Beispiel Quierschieder Weg. In diesem Bereich liegt das Sulzbacher Schulzentrum mit Grundschule, Erweiterter Realschule und Theodor-Heuss-Gymnasium.

Wagner: "Schülerinnen und Schüler mögen vielleicht das Schlittern unproblematischer sehen als alte oder behinderte Menschen. Hier riskiert man unter dem Verwaltungschef Zimmer doch wohl eher die Gesundheit der Bevölkerung, als Abhilfe zu schaffen." Wagner zählt weitere Beispiele für Stellen in Sulzbach auf, die in seinen Augen nicht picobello sind: das Parkhaus in unmittelbarer Nähe des Rathauses, das Umfeld des historischen Kulturensembles Auf der Schmelz, Bürgersteige, den Postvorplatz und den Bahnhof, "auch wenn der nicht unbedingt in städtischer Aufsicht liegt". Wagner: "Nicht nur nach Silvester sieht es an fast allen Stellen dort unappetitlich bis zum Teil katastrophal aus. Klar, Bedienstete der kommunalen Stadtreinigung oder des kommunalen Ordnungsdienstes tragen keine Schuld, aber hier sei die Frage erlaubt, was dem Bürgermeister noch an dem Image unserer Stadt liegt."

Der Sulzbacher Verwaltungschef handele frei nach dem Motto: "Macht man nix, macht man auch nix falsch!" und überlasse weitestgehend den Bürgerinnen und Bürgern die Drecksarbeit, samt denen, die überstädtisch für Ordnung und Sauberkeit sorgen. Wagner kommt zu dem Schluss: "Sulzbach braucht neuen Wind und Veränderung."

Mit dem Sulzbacher Bürgermeister Hans-Werner Zimmer (SPD) geht Wagner hart ins Gericht, aber er verteilt in seiner Presseerklärung auch Lob - etwa an seinen Parteifreund, Innenminister Klaus Meiser. Wagner: "Freundlicherweise haben wir dank des saarländischen Innenministeriums und Klaus Meiser eine freundliche Polizei, die - personell wieder aufgestockt - an den markanten Stellen in unserer Stadt Streife fährt, aber das ist eine Landesbehörde, die kommunalen Aufgaben nicht nachgehen muss."

Meinung

Wahlkampf

der plumpen Art

Von SZ-Redakteur

Michael Emmerich

Jochen Wagner hat Recht. In Sulzbachs Innenstadt ist nicht alles picobello. Die Sauberkeit lässt mancherorts zu wünschen übrig, wie in vielen anderen Kommunen auch. Aber was hat Sauberkeit zu tun mit der Auflösung des Gewerbevereins? Mit dem kommunalen Streudienst? Sauberkeit im öffentlichen Raum ist ein Thema, das uns alle angeht, für das wir alle mitverantwortlich sind.

Nicht nur der Sulzbacher SPD-Bürgermeister. Der soll aber getroffen werden von CDU-Wagners Rundumschlag im Wahlkampf. Wer was für Sauberkeit tun will, sollte Dreck wegräumen. Und nicht mit Dreck werfen.

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