Sulzbacher Schüler waren UN-Abgeordnete für drei Tage

Saarbrücken. Philipp Braun und Pascal Pitz vom Sulzbacher Theodor-Heuss-Gymnasium hatten in diesem Schuljahr ganz besondere Ferien: Die beiden 17-Jährigen erlebten drei Tage, wie UN-Abgeordnete auf einer Konferenz in Mexiko arbeiten. Und das nicht als Besucher, sondern indem sie selbst Abgeordnete beim Model United Nations (MUN) waren

 In Mexiko trafen die Sulzbacher Schüler Pascal Pitz (l.) und Philipp Braun (r.) die Aktivistin Rigoberta Menché Tum. Foto: UN

In Mexiko trafen die Sulzbacher Schüler Pascal Pitz (l.) und Philipp Braun (r.) die Aktivistin Rigoberta Menché Tum. Foto: UN

Saarbrücken. Philipp Braun und Pascal Pitz vom Sulzbacher Theodor-Heuss-Gymnasium hatten in diesem Schuljahr ganz besondere Ferien: Die beiden 17-Jährigen erlebten drei Tage, wie UN-Abgeordnete auf einer Konferenz in Mexiko arbeiten. Und das nicht als Besucher, sondern indem sie selbst Abgeordnete beim Model United Nations (MUN) waren. Das MUN ist eine Simulation für Schüler und Studenten, in denen die Arbeit der Vereinten Nationen (UN) nachgestellt wird. Die ersten den heutigen MUN-Konferenzen vergleichbaren Simulationen entstanden in den 1920er Jahren. Das ist alles andere als reine Theorie: "Wir haben Politik schon seit einigen Jahren in der Schule", sagt Pascal Pitz, "aber hier haben wir das alles live erlebt, noch dazu in einer höheren Institution".

Und so ging es für die beiden Jungs Mitte Oktober auf den Toluca-Campus der Privatuniversität "Instituto Tecnológico y de Estudios Superiores" in Monterrey, etwa 60 Kilometer südwestlich von Mexiko-Stadt. In Toluca haben sie gemeinsam mit rund 500 Jugendlichen aus Mexiko, Luxemburg und Deutschland für drei Tage die Aufgaben eines Abgeordneten übernommen. Und das mit dem gleichen Prozedere wie bei der UNO auch: maximal fünf Minuten Redezeit, Verabschiedung der Resolution mit Zwei-Drittel-Mehrheit, Verwarnung für Verspätungen.

Philipp Braun hat im Ausschuss der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) das Land Australien vertreten. Auch hier gab es genaue Regeln für die Jugendlichen zwischen 17 und 18 Jahren. "Wir durften ausschließlich die Meinung unseres zu vertretenden Landes darlegen und verteidigen", sagt Philipp. Nach einer Tagesordnung haben sie in Englisch, Französisch oder Spanisch aktuelle weltpolitische Themen diskutiert und Resolutionstexte entworfen. Als Delegierte versuchten sie, Unterstützung für ihre Resolutionsentwürfe zu finden oder durch Kompromisse für sich zu gewinnen. Anschließend diskutierten sie die Resolution in der Vollversammlung. Philipp Braun hat in diesen drei Tagen viel gelernt: "Wie man am besten einen Konsens findet", sagt der 17-Jährige, "und wie man am besten auf Argumente reagiert und eigene Ziel durchsetzt".

Aber nicht nur die Arbeit der UN, sondern auch das Land Mexiko konnten Philipp und Pascal kennenlernen. Der Höhepunkt war für den Saarbrücker Schüler aber nicht das Debattieren im UN-Ausschuss oder die Ausflüge, sondern eine Rede der guatemaltekischen Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú Tum: "Das war wirklich etwas ganz Besonderes, ihre Rede hören zu können". Die beiden Schüler vom Sulzbacher Theodor-Heuss-Gymnasium haben aber noch ein anderes Andenken an ihre kurze Zeit als "UN-Delegierter": Pascal Pitz hat eine Auszeichnung für das beste Debattieren im Internationalen Gerichtshof bekommen, Philipp eine Spaßauszeichnung für den bestgekleideten Abgeordneten der FAO.

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