Sulzbach: Vereine bilden Interessengemeinschaft

Sulzbach. In Sulzbach haben weder die Gewerbetreibenden noch die Vereine eine so genannte Dachorganisation. Ende 2008 löste sich der Sulzbacher Gewerbeverein auf, ein Jahr später der Verkehrs- und Heimatverein (VHV). Die Geschäftsleute haben mittlerweile einen Stammtisch ins Leben gerufen

Sulzbach. In Sulzbach haben weder die Gewerbetreibenden noch die Vereine eine so genannte Dachorganisation. Ende 2008 löste sich der Sulzbacher Gewerbeverein auf, ein Jahr später der Verkehrs- und Heimatverein (VHV). Die Geschäftsleute haben mittlerweile einen Stammtisch ins Leben gerufen. "Bei dieser Art der ungezwungen Zusammenkunft besprechen wir Probleme und Aktionen", informiert Buchhändler Rolf Strauß. Er war der letzte Vorsitzende des Gewerbevereins und sagt: "Die starren Vereinsstrukturen waren nicht mehr sinnvoll."

Jetzt sind auch die Sulzbacher Vereine aktiv geworden. Sie wollen eine Interessengemeinschaft (IG) gründen. Hier sollen Termine koordiniert, Veranstaltungen geplant und Meinungen ausgetauscht werden. Am Dienstagabend trafen sich mehr als 50 Vertreter von etwa 30 Sulzbacher Vereinen zu einem Gedankenaustausch. Mit dabei auch der künftige Sulzbacher Bürgermeister Michael Adam (CDU), der sein Amt am 1. Oktober antritt. Eingeladen hatte das Kulturamt der Stadt. Es soll den Prozess auch begleiten. Helmut Heinz, der frühere Orgaleiter des VHV, machte deutlich: "Die neue Interessengemeinschaft soll kein Verein oder Verband werden, sondern eine Plattform." Nach Angaben von Heinz soll das Hauptziel die Verbesserung der Kommunikation sein. Der Vorschlag bekam große Zustimmung.

An Egoismus gescheitert

So befürworteten unter anderem Wolfgang Winkler als Vertreter des Kunstvereins, Roland Reichert vom 2-CV-Club, Richard Plein als Vorsitzender des Billard-Clubs und Pressesprecher der Sulzbacher Feuerwehr sowie Rainer Mundanjohl, Präsident der Chorgemeinschaft Concordia Sulzbach, die Gründung einer IG.

Mundanjohl wies darauf hin, dass der VHV am Egoismus der Vereine und der mangelnden Unterstützung der Stadt gescheitert sei. Er zeigte sich überzeugt, dass eine IG bessere Voraussetzungen biete. Plein stellte heraus, dass die Sulzbacher Vereine durchaus Interesse an einer Belebung der Innenstadt haben. Dies habe die Teilnahme am Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr gezeigt. Nachdem es in den zwei Jahren zuvor keinen solchen Markt gegeben hatte, ergriff die Sulzbacher Wehr 2009 die Initiative und stellte einen Weihnachtsmarkt mit 20 Vereinen auf die Beine.

Nach Meinung von Michael Adam ist die Strategie richtig. Er sagte die Unterstützung durch das Kulturamt zu. Adam: "Jetzt sollte die neue Plattform erst einmal gestartet werden." Dazu will Kulturamtsleiter Jörg Bier alle einladen, die ihre Bereitschaft zur Mitarbeit erklärt haben. Bier sieht das Ganze beim Kulturamt auch richtig angesiedelt.

"Wir haben alle Veranstaltungsstätten und alle Vereinsadressen, erstellen schon seit Jahren einen Veranstaltungskalender für die Stadt." Bier kann sich vorstellen, dass es künftig einen regelmäßigen Newsletter gibt. Auch nach seiner Meinung ist die Gründung einer Interessengemeinschaft der erste richtige Schritt. "So kann man viel besser bei Projekten zusammenarbeiten, als in einem Verein."

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